DRK-Familienzentrum: Papa schwingt den Kochlöffel

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„Die Kinder haben Hunger – was soll ich tun?“ Mit dieser Aufgabe sind Eltern täglich konfrontiert. Natürlich soll es gesund sein, aber die Zubereitung auch nicht ewig dauern. Und dann boykottieren die Kleinen das Ökogemüse und wollen lieber Fast Food? Das DRK-Familienzentrum Sythen griff in einem neuen Kurs den Vätern nun unter die Arme.

In der Küche herrschte Männerwirtschaft: Ein halbes Dutzend gestandener Mannsbilder, mit Schaumlöffel und Schneebesen bewaffnet, hatte sich an diesem Vormittag in der Küche des DRK-Kindergartens eingefunden. Ihre Mission: Mit dem Nachwuchs zusammen etwas kochen, das zum einen gesund, aber zum anderen auch noch lecker sein sollte.

Ihre Mentorin: Claudia Schroeder, Mutter und angehende Gesundheitsberaterin. „Dieses Vater-Kind-Kochen ist eine Premiere“, sagt die junge Expertin lächelnd, „und es scheint gut anzukommen.“ Tatsächlich: Mit Feuereifer sind die Kurzen mit ihren Papas an diesem regnerischen Vormittag bei der Sache, rühren im Teig, bereiten Zutaten vor, und sind dabei ganz geschäftsmäßig mit Schürze oder Stirnband ausgerüstet.

Die Idee, dass Väter und ihre Sprösslinge gemeinsam das samstägliche Mittagessen gestalten, ist dabei keine Magie. Aber es war gerade die Einfachheit, die Mann und Kind begeisterte. Auch die Speisen schienen auf den ersten Blick sehr bekannt zu sein: Knabberstangen, Kartoffelecken... moment, sollte nicht etwas Gesundes gekocht werden? Auf den zweiten Blick klärte sich alles: Vollkornmehl, Biogemüse und liebevolle Zubereitung ließen die Leckereien nur noch optisch an ihre industriell hergestellte, fetttriefende Verwandtschaft erinnern. Und auch der Geschmack dürfte die Massenware klar deklasssieren.

„Das ist mal was anderes als Pizza und Nudeln“, stellt Uwe Bobrowske begeistert fest. Der Sythener ist mit seinen beiden Töchtern Josefine (5 Jahre) und Frederike (6) mitten im Geschehen. „Was wir heute kochen, ist sehr abwechslungsreich. In der Woche fehlt einem oft die Zeit, und als Mann möchte man eher schnell was auf den Tisch bringen“, sagt der Vater, der diesen Vormittag sichtlich genießt. „Man lernt hier, wie man leicht und bekömmlich kocht“. Der Vater schwärmt noch, da zupft die Tochter schon an seinem Hemd. „Komm, wir müssen den Tisch decken“, drängelt die Kleine – die Kinder können es kaum abwarten, das Gekochte zu probieren. Und dem Duft nach zu urteilen, droht hier keine böse Überraschung.

Die Premiere scheint gelungen, nicht zuletzt wegen der perfekten Organisation: Die Gesundheitsberaterin hatte schon vor Kursbeginn alle nötigen Lebensmittel eingekauft und in die Küche gebracht. Die Väter zufrieden, die Kinder begeistert, und die Expertin? „Wir können uns gut vorstellen, diesen Kurs regelmäßig anzubieten“, strahlt Schroeder. Also, Väter, ran an die Töpfe!

Informationen zu diesem Angebot bekommt man bei der Leiterin des DRK-Familienzentrums, Karin Haberer-Unger unter Tel.: (02364) 69711.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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