Dioxin-und PCB-Fund in Hühnereiern: Betrieb mit 8.200 Legehennen im Kreis Borken bleibt vorerst gesperrt
Borken. Nach dem Fund erhöhter Dioxin- und PCB-Werte in Eiern von einem Betrieb im Kreis Borken präzisieren der Kreis Borken und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) die Angaben. Gesperrt sind auf dem Betrieb, der Hühner konventionell in Freilandhaltung hält, zwei Ställe mit insgesamt 8.200 Legehennen. Rund 7.000 Eier werden pro Tag produziert. Hühner und Eier dürfen den Hof zurzeit nicht verlassen.
In Eiern aus diesem Bestand waren nach freiwilligen Eigenkontrollen am vergangenen Freitag (18.5.) erhöhte Dioxin- und PCB-Werte festgestellt worden. Die Eier sind bereits am Freitag durch den Erzeuger aus dem Handel zurückgerufen worden. Sie waren an Einzelhändler und Supermarktketten in Nordwestdeutschland, schwerpunktmäßig in Westfalen, geliefert worden. Der Kreis Borken geht davon aus, dass die Eier inzwischen weitestgehend aus den Supermarktregalen geräumt worden sind. Diese Eier und die Eier, die zurzeit noch anfallen, werden vernichtet.
Eier- und Futterproben, die der Kreis Borken am Montag (21.5.) auf dem Betrieb entnommen hat, werden zurzeit im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Münster untersucht. Mit Ergebnissen ist Mitte nächster Woche zur rechnen. Das LANUV veranlasst die Entnahme von Bodenproben aus dem Freigelände.
Der betroffene Betrieb führt nach eigenen Angaben etwa alle drei Monate freiwillige Eigenkontrollen durch, zuletzt war das im Januar der Fall. Diese Kontrollen seien bisher immer unauffällig gewesen.
Zum Thema: betroffene Eier
Die betroffenen Eier tragen die Stempelnummern 1-DE-05 22462 und 1-DE-05 22461. Anhand der Stempelnummer auf den Eiern kann jeder nachvollziehen, ob belastete Eier gekauft wurden oder nicht.
Das Verbraucherschutzministerium NRW und das LANUV veröffentlichen die Stempelnummer der mit Dioxin und PCB belasteten Eier eines Hofes in Nordrhein-Westfalen im Internet unter www.umwelt.nrw und www.lanuv.nrw.de.
Eine akute Gesundheitsgefährdung ist nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht gegeben. Werden im Einzelfall betroffene Lebensmittel verzehrt, so ist davon auszugehen, dass bei geringem Verzehr von belasteten Produkten keine akuten Gesundheitsgefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher bestehen. Allerdings können sich Dioxine bei längerer Aufnahme im Körper anreichern und dann zu gesundheitlichen Problemen bis hin zur Förderung von Krebserkrankungen führen.
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