LWL-Klinik Marl-Sinsen und Jugendamt Haltern am See schließen Kooperationsvertrag
Damit Hilfe für Kinder und Jugendliche noch effektiver wird
Haltern/Marl. Die Gefährdung des Kindeswohls, Notaufnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Umsetzung von Jugendhilfemaßnahmen - dies sind nur einige der denkbaren Szenarien, die eine schnelle und effektive Zusammenarbeit zwischen der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und dem Jugendamt der Stadt Haltern am See erfordern. Wie diese im Einzelnen vonstattengeht, regelt der Kooperationsvertrag, den beide Hilfepartner jetzt vorgestellt haben.
So tauschen die Marler LWL-Fachklinik und das Jugendamt, falls notwendig und von den Erziehungsberechtigten genehmigt, schon während der Behandlung der jungen Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Informationen über deren Erkrankung aus. Auch geeignete Hilfemaßnahmen für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt werden jetzt bereits auf den Weg gebracht. Auf diese Weise lassen sich Wartezeiten zwischen einzelnen Hilfemaßnahmen minimieren.
Alle sechs Wochen trifft sich eine Gruppe von Fachleuten der LWL-Klinik Marl-Sinsen und des Halterner Jugendamts zu einem kollegialen Austausch. Hier geht es nicht nur um spezielle Fälle, sondern auch darum, die Zusammenarbeit stetig zu verbessern. „Wir wollen gegenseitig unser Wissen teilen, um so die bestmögliche therapeutische und pädagogische Hilfe für diese jungen Menschen und ihre Familien zu ermöglichen“, so Dr. Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Marl-Sinsen.
Hintergrund
Die Anzahl der Akutvorstellungen in der LWL-Klinik Marl-Sinsen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, auf cirka 2000 Notfälle pro Jahr. Das bedeutet, die Kinder oder Jugendlichen und ihre Eltern sind so belastet, dass sie keinen Termin vereinbaren können, sondern direkt in die Ambulanz der LWL-Klink Marl-Sinsen kommen. Auch mit anderen Jugendämtern ist die Marler LWL-Kinder- und Jugendpsychiatrie bereits im Gespräch über eine Kooperation, unter anderem in Recklinghausen, Dorsten und Waltrop. Mit dem Jugendamt der Stadt Marl besteht eine entsprechende Vereinbarung bereits seit 2015.
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