Ausstellung erinnert an Pogromnacht und die Geschichte zwischen Christen und Juden

Das Foto zeigt v.l.: Gregor Huesmann, Karl Henschel, Frank Cremer, Annika Till, Jutta Kuhn und Hiltrud Schlierkamp. | Foto: Stadt
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Die stellvertretende Bürgermeisterin Hiltrud Schlierkamp eröffnete am Montagmorgen (8.10.) die Ausstellung „Du gehst mich an“ in der Stadtsparkasse. In Anwesenheit von Jutta Kuhn, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse, und dem evangelischen Pfarrer Karl Henschel lobte Hiltrud Schlierkamp dabei auch das Engagement der Alexander-Lebenstein-Realschule, die ebenso Beiträge für diese Ausstellung lieferte. Deshalb waren auch Schulleiter Frank Cremer und die Zehntklässlerin Annika Till bei der Eröffnung dabei.
Seit vielen Jahren haben sich die Evangelische Kirchengemeinde Haltern am See und die Stadtverwaltung zur Aufgabe gemacht, möglichst in jedem Jahr mit einer besonderen Veranstaltung der Opfer der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 zu gedenken. Dass diese Ausstellung nun schon am 8. Oktober beginnt, hat organisatorische Gründe, denn schon am 19. Oktober werden die Tafeln nach Lüdenscheid gebracht.
Hiltrud Schlierkamp dankte dem Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche in Westfalen, dass wir diese Ausstellung hier präsentiert werden darf. Und sie bedankte sich ebenso bei der Stadtsparkasse Haltern am See, die ihre Schalterhalle zur Verfügung stellt, damit möglichst viele Halterner Zugang haben.
Die Ausstellung ist entstanden durch die Zusammenarbeit von der Evangelischen Kirche Westfalens in Kooperation mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Westfalen und Lippe. Sie wurde zudem gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und erarbeitet mit Unterstützung des Erzbistums Paderborn, der Gesellschaften für Christlich–Jüdische Zusammenarbeit in Bielefeld, Dortmund, Minden und Paderborn.
In ihrem Eingangsstatement erinnerte Hiltrud Schlierkamp an den 9. November 1938. „Es sind nun also schon fast 74 Jahre vergangen, nachdem die Synagogen in Deutschland brannten, jüdische Geschäfte und Häuser verwüstet und geplündert, jüdische Bürgerinnen und Bürger Deutschlands erniedrigt und verletzt wurden. Das war der Auftakt zur Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums durch das nationalsozialistische Regime Deutschlands, zur Schoah. Wir wissen, dass die NS-Schergen auch in Haltern zugeschlagen haben.“ Nach Ansicht von Hiltrud Schlierkamp haben viele Halterner die Beschreibungen des 2010 verstorbenen Ehrenbürgers Alexander Lebenstein vor Augen, der sich in der Pogromnacht als kleiner Junge verstecken musste und dabei auch Hilfe von Halterner Bürgern bekommen hat.
Die Ausstellung „Du gehst mich an - Juden und Christen in Westfalen auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis" zeigt einen Weg, auf dem nach der jahrhundertealten Geschichte christlichen Antijudaismus Christen und Juden zu einem neuen Verhältnis finden können. Fast zwei Jahrzehnte hat es nach der Schoah gedauert, bis auch in den Kirchen das Nachdenken über ein neues Verhältnis zum Judentum einsetzte.
Über die Ausstellung hinaus hat nun die Alexander-Lebenstein-Realschule Ergänzungen erstellt, die auf ihren Namensgeber Alexander Lebenstein hinweisen. Eine weitere Tafel hat der städtische Archivar Gregor Huesmann erstellt, um über die Halterner Synagoge zu informieren. Dazu Hiltrud Schlierkamp: „Diese Ergänzungen passen hervorragend, auch dafür sage ich herzlichen Dank.“

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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