Interview mit Bodo Klimpel
Zahl der betreuten Kinder nimmt deutlich zu

Bürgermeister Bodo Klimpel. | Foto: Archiv

In den letzten Tagen erreichten Bürgermeister Bodo Klimpel einige Fragen rund um das Thema Betreuung in Kitas und Schulen. Hierzu nimmt er mit folgenden Antworten Stellung.

Herr Klimpel, das Land hat verfügt, dass es nun eine stufenweise Öffnung der Kita und der Tagespflege geben soll. Wie stehen Sie dazu?

Bodo Klimpel: Ich sehe das grundsätzlich positiv, denn ich kann auch verstehen, dass in so mancher Familie es immer schwieriger wird, die verschiedensten Aspekte unter einen Hut zu bekommen. Da ist einerseits der Druck vieler Eltern, sich mehr dem beruflichen Pflichten zuwenden zu müssen, anderseits ist das auch nicht so leicht zu koordinieren, wenn ein Kind oder mehrere betreut werden müssen. Nach allem, was ich erfahren habe, gehen die Eltern mit diesem Thema nach wie vor behutsam und vorsichtig um. Denn natürlich sollten wir bei allen auch nachvollziehbaren Forderungen nach einer verstärkten Öffnung der Kitas immer im Blick behalten, dass wir den Gesundheitsschutz an die erste Stelle setzen müssen. Und das bedeutet aus meiner Sicht, die bekannten Abstands- und Hygienevorgaben einzuhalten. Seit Donnerstag, 14. Mai, können nun die Vorschulkinder, die einen Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) haben, in die Kita oder in die Tagespflege kommen. Gleiches gilt für Kinder mit Behinderungen. In der Kindertagespflege können Kinder ab zwei Jahren ebenso ab Donnerstag wieder betreut werden. All das stimmt mich zuversichtlich, dass nach und nach wieder das normale Leben zurückkehren kann. Im hoffentlich nächsten Schritt können dann ab 28. Mai alle übrigen Vorschulkinder wieder in die Betreuung kommen. Auch das ist natürlich ein wichtiger Schritt, um die Mädchen und Jungen auf den Übergang zur Grundschule vorzubereiten.

Machen Eltern denn von erweiterten Möglichkeiten jetzt stärkeren Gebrauch?

Bodo Klimpel: Ja, wir stellen schon fest, dass immer mehr Eltern jetzt den verstärkten den Bedarf anmelden. Aktuell haben Eltern von 300 Kindern Bedarf für die Notbetreuung in den Kitas und in der Tagespflege angegeben. Zum Vergleich: Ende April waren es 158 Kinder. Ich begrüße es, dass sowohl die Kitas als auch die Tagespflegeeltern überaus engagiert sind, jeweils praktische Lösungen zu finden. Und ich habe auch hier von zahlreichen positiven Gesprächen gehört, dass sowohl Erzieherinnen als auch Eltern stets lösungsorientiert - 2 - miteinander reden. Zum Beispiel dann, wenn in der Großtagespflegestelle normalerweise neun Kinder betreut werden, aktuell aber nur sechs betreut werden dürfen, weil sonst die Abstandsund Hygieneregeln nicht eingehalten werden können. Hier haben sich alle Beteiligten auf ein rollierendes System verständigt, um allen gerecht zu werden.

Können Sie auch etwas über die Entwicklung in den Grundschulen und in der OGS sagen?

Bodo Klimpel: Ja. Nachdem die Viertklässler in der vergangenen Woche gestartet sind, haben die Grundschulen die Vorbereitungen getroffen, dass die jüngeren Jahrgänge nun an diesem Donnerstag wieder mit dem Unterricht in der Klasse beginnen können. Auch hier gibt es das rollierende System, das heißt, hier werden die Klassen geteilt, so dass pro Raum nur etwa die Hälfte der Kinder sitzt. Was natürlich zur Folge hat, dass nicht jeder Klassenverband an jedem Tag beschult werden kann, denn dafür reichen weder die Raum- oder die Personalkapazitäten. Gerade die Raumfrage will gut überlegt und strukturiert sein, denn die Landesvorgaben sagen auch klar und deutlich, dass wir die Beschulung der Kinder räumlich trennen müssen von der nach wie vor angebotenen Notbetreuung und ebenso von der OGS. Aktuell haben wir in den Grundschulen 111 Kinder in der Notbetreuung, hinzukommen 73 in der OGS. Wie in der Kita, gibt es auch hier einen stärkeren Bedarf. Unsere Verwaltung stand und steht nach wie vor bei der Organisation dieser Situation hilfreich zur Seite, wir haben die Reinigungs- und Desinfektionsaktivitäten deutlich erhöht.

Wie sieht es in den weiterführenden Schulen aus?

Bodo Klimpel: In der Realschule und im Gymnasium haben aktuell die Abitur- bzw. Abschlussprüfungen begonnen, in der Hauptschule stehen sie auch bevor. Nach und nach sollen ab sofort auch hier die anderen Jahrgänge beschult werden. Das rollierende Prinzip wird hier ebenso angewandt. Ich bedauere es sehr, dass es aufgrund der Corona-Epidemie keine der sonst üblichen großen Abschlussfeiern geben wird. Das ist schade, ist aber nicht zu ändern. Die Absolventen sollten sich nicht zu sehr darüber ärgern, entscheidend ist, dass sie einen wichtigen Lebensabschnitt bewältigt haben und der nächste nun beginnen wird. Dafür - und zunächst einmal jetzt für die Prüfungen – wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern alles Gute!

Quelle: Stadt Haltern

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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