Weg zu eigenen Stadtwerken kann lang und mühsam sein

Das Foto zeigt v.l. Heinrich Wiengarten (Chef der SPD-Fraktion in Haltern) sowie die im Text erwähnten Frank Schwabe und Klemens Diekmann am Stand der Stadtwerke Haltern am See.
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Der Weg zu eigenen Stadtwerken kann lang und mühsam sein, aber die Anstrengungen lohnen sich. So lautete das Fazit der Stadtwerke-Konferenz, zu der die Kreis-SPD am Mittwochabend ins Kreishaus Recklinghausen eingeladen hatte. Unter den Energieversorgern, die sich bei der Informationsveranstaltung präsentierten, waren auch die Stadtwerke Haltern am See und Herten, die sich gemeinsam um Konzessionen für Stromnetze im Kreis Recklinghausen bewerben. Die Rekommunalisierung der Energieversorgung habe für die SPD einen hohen Stellenwert, betonte Kreis-Vorsitzender Frank Schwabe. Eine Beteiligung der RWE, die in acht der zehn Kreisstädte Eigentümerin der Netze ist, kommt für die Sozialdemokraten dabei nicht in Frage. Der Konzern habe gezeigt, „dass er es nicht kann und auch nicht will“, so Schwabe. Eine Energiepolitik, die auf eine umweltfreundliche und dezentrale Versorgung setzt, ist nach Ansicht der Sozialdemokraten nur mit Stadtwerken umzusetzen. Mit der Gründung von eigenen Energieversorgern könnten die Städte finanzielle Handlungsspielräume und Steuerungsmöglichkeiten zurückgewinnen. Dafür gebe es viele positive Beispiele. Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht in der Gründung von Stadtwerken eine Chance für die Städte. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Menschen in einem hohen Maß Vertrauen zu lokalen Energieversorgern haben, berichtete Michael Wübbels, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft beim VKU. Kommunale Unternehmen böten zudem die Gewähr, dass ein großer Teil ihrer Wertschöpfung in der Region bleibe.Horizontale Kooperationen mit benachbarten Stadtwerken sind nach Ansicht des VKU der beste Weg, um das notwendige Fachwissen in ein neues Unternehmen zu holen. Wübbels appellierte an die Politiker, sich von den Anfangsschwierigkeiten nicht abschrecken zu lassen. Fast immer werde von den alten Netzbetreibern ein viel zu hoher Kaufpreis verlangt. Wenn man sich in dieser Frage nicht einigen könne, sei es möglich, den Kaufpreis später gerichtlich festlegen zu lassen. Klemens Diekmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Haltern, zeigte sich mit dem Verlauf der Konferenz sehr zufrieden: „Die Vorträge haben eindrucksvoll den Vorteil von Stadtwerken aufgezeigt“, erklärte er zum Abschluss der Veranstaltung. Außerdem habe er in den Gesprächen viele Fragen interessierter Kommunalpolitiker beantworten können.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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