Volkstrauertag: Für Frieden und Menschenrechte wirken
Haltern. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gedachten am Volkstrauertag in Haltern und in den Ortsteilen der Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibungen. Bei der zentralen Veranstaltung am Samstag am Ehrenmal an der Römerstraße erklärte Bürgermeister Bodo Klimpel: „Erinnern heißt nicht nur, in die Vergangenheit zurückzublicken. Erinnern hat auch viel mit der Gegenwart zu tun. Die Vergangenheit hält Aufschlüsse für die Gegenwart bereit, frühere Irrwege können wir nur vermeiden, wenn wir uns mit ihnen auseinandergesetzt haben.“
Im Beisein des Kolpingchores, der Lavesumer Blasmusik und einiger Mitglieder der Schützengilde erinnerte der Bürgermeister auch daran, dass Erinnern oft schmerzlich ist. „Es tut weh, an eigene Verluste zu denken: an einen geliebten Menschen, den man verloren hat, an ein gemeinsames Leben, das einem versagt blieb. Und es macht fassungslos, an all die Millionen junger Menschen zu denken, die durch Krieg und Gewalt viel zu früh gestorben sind. Allein schon die Zahl von mindestens 50 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg ist schockierend und unvorstellbar.“ Doch das ganze Ausmaß werde erst deutlich, wenn man sich klarmacht, dass hinter den zig Millionen, die in den beiden Weltkriegen und den Kriegen danach umkamen, lauter einzelne Menschen stehen. Menschen mit Hoffnungen und Zielen, mit Talenten und Kenntnissen, mit Familien und Freunden. Gleichzeitig sei aber auch klar, dass Erinnern auch neue Wege weise. „Gedenken trägt nicht nur dazu bei, Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, Erinnern, gemeinsames Erinnern, schafft auch neue Gemeinsamkeiten.“
Mit Bezug auf die Gegenwart erklärte der Bürgermeister, dass man jeden Tag erfährt, dass irgendwo auf der Welt bewaffnete Auseinandersetzungen stattfinden oder Menschenrechte mit Füßen getreten werden. „Jeden Tag erkennen wir, dass es eine bleibende Aufgabe ist, eine bleibende Verpflichtung, dem Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt etwas entgegenzusetzen.“
Deshalb ist der Volkstrauertag ein Tag der Trauer um die Opfer – und eines Gedenkens, das auch auf die Gegenwart gerichtet ist. Klimpel: „Indem wir uns erinnern, nehmen wir die Verpflichtung an, für Frieden und Menschenrechte zu wirken. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, wünschen wir auch zahlreichen Personen, die weltweit als entscheidende Machthaber gelten.“
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