Stadtmühlenbucht: Neubeginn im Zweistromland
Unentdecktes Land: Zwischen Lippe und Stever liegt vor allem Acker- und Waldland, das für die meisten Menschen recht unbekanntes Terrain ist. Mit einer Städtekooperation zwischen Haltern, Olfen und Datteln soll das Gebiet nun neu erschlossen werden. Die erste Informationsveranstaltung an der Stadtmühlenbucht fand reges Interesse.
Fünf Experimente zur Aufwertung der Region: Mit diesem Konzept möchten die Verantwortlichen des Projektes "2Stromland" die Flächen zwischen Stever und Lippe als Natur- und Wirtschaftsraum optimieren. Die Motivation der drei Anrainer Datteln, Olfen und Haltern ist dabei kein Geheimnis: Die bisher wenig ertragreichen Flächen sollen gezielt als naturnahes Ausflugsziel aufgebaut und damit wirtschaftlich tragfähiger gemacht werden.
Die "fünf Experimente" sind dabei verschiedene Projekte, die als Bausteine des "2Stromlands" dienen: Aufwertung des Wegenetzes, ökologische Umgestaltung des Lippestrandes, Waldbeweidung im Auengebiet, Einrichtung eines Lernortes in der Akademie Vogelsang, und schließlich auch der Umbau der Stadtmühlenbucht.
"Es geht darum, die Landschaft der Zukunft zu gestalten", erklärte Wolfgang Kiski, Technischer Beigeordneter der Stadt Haltern. Den Spagat zwischen Naturnähe und wirtschaftlicher Nutzung wollen die Verantwortlichen in der Stadtmühlenbucht mit einem sogenannten "Wassermodell" erreichen. "Am Halterner Stausee entsteht an der Stadtmühlenbucht ein Ort, der Erholungssuchende spielerisch neugierig auf das 2Stromland macht", beschreibt die Sprecherin der verantwortlichen Projektagentur Regionale 2016, Carolin Lüke, das Projekt.
Wie genau soll das "Tor zum 2Stromland", wie Kiski es beschreibt, nun aussehen? Einige Vorschläge wurden nun präsentiert. So könnten auf einer künstlichen Halbinsel verschiedene Spiel- und Experimentangebote zum Thema Wasser Kinder und Erwachsene gleichermaßen neugierig auf die Flusslandschaft machen. Da nach und nach das künstliche Kiesbett aus Lippe und Stever verschwinden soll, könnten sich die Gewässer wieder natürlicher entfalten. Die Besucher sollen ein Naturerlebnis bekommen, und die heimischen Arten einen besseren Lebensraum - ein ambitioniertes Projekt.
Die Reaktionen beim ersten Informationstag waren durchaus gemischt, zeigen aber auch, dass den Haltern ihre Umgebung und deren Entwicklung am Herzen liegt. Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen während des weiteren Baufortschrittes für Bürgernähe sorgen.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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