Rund fünf Jahre nach dem SPD-Antrag wurde die RuhestätteNatur in Sythen nun realisiert.
Ruheforst im Linnert feierlich eröffnet

Pastoralreferentin Mechthild Heimann eröffnete zusammen mit Pfarrer Klaus Manthey den ökumenischen Gottesdienst. | Foto: Antje Bücker
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  • Pastoralreferentin Mechthild Heimann eröffnete zusammen mit Pfarrer Klaus Manthey den ökumenischen Gottesdienst.
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Feierlich, stimmungsvoll und sehr frühlingshaft ging es am Samstagmittag im Linnert zu. Bei milden Temperaturen und herrlichem Sonnenschein begrüßten Bürgermeister Bodo Klimpel und Carl Otto Graf von Westerholt die zahlreichen Besucher und Vertreter aus Verwaltung und Politik.

“In einem Stundenglas symbolisiert die obere Hälfte die Zukunft, die untere unsere Vergangenheit. Dazwischen läuft die Zeit; verrinnt der Sand unaufhörlich.“ Mit diesen Worten begann Pastoralreferentin Mechthild Heimann zusammen mit Pfarrer Klaus Manthey den ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung der RuhestätteNatur. Am Eingang waren unter hochgewachsenen Buchen vor einem großen, schlichten Holzkreuz zwei Stelen aufgestellt, auf denen sich eine Vase mit weißen Blumen und ein Stundenglas befanden.

Pfarrer Manthey betonte, wie sehr sich die Bestattungskultur in den letzten Jahrzehnten verändert habe. Während es vor einigen Jahren noch mit den christlichen Grundsätzen nicht zu vereinen gewesen war, eine Feuerbestattung vorzunehmen und in vergangenen Zeiten Selbstmörder keinen Platz auf einem Kirchhof fanden, so seien nun selbst Bestattungen außerhalb von traditionellen Friedhöfen keine Seltenheit mehr.

Neue Form der Bestattungskultur

Viele Menschen haben heute den Wunsch nach einem Ruheplatz in der freien Natur. Darüber hinaus ist für die Angehörigen ein solcher Ort im Wald oftmals mit einer Erleichterung verbunden, weil hier keinerlei Grabpflege anfällt. Denkmäler, schmückende Grabbeigaben etc. sind hier nicht zugelassen. Lediglich ein kleines Schild mit dem Namen des Verstorbenen weist auf die Grabstätte im Wurzelbereich eines Baumes hin. Die Urne mit der Asche des Verstorbenen besteht aus umweltverträglichem, verottbarem Material.

Die Jagdhornbläser des Hegerings Marl und Küster Ingo Lücke begleiteten die gut besuchte Veranstaltung musikalisch. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele Gäste die Gelegenheit zu einer Führung mit dem Team des Grafen Westerholt durch den Wald. In den Pavillons am Waldrand gab es heiße Würstchen, erfrischende Getränke und bis in den frühen Nachmittag viele angeregte Gespräche.

SPD-Antrag abgelehnt

Der 2014 von der SPD Haltern eingereichte Antrag auf einen Bestattungswald hatte seinerzeit nicht die Zustimmung der Verwaltung gefunden. Die Verwaltung hatte die Bedenken, ein Bestattungswald könne eine zu starke Konkurrenz zu traditionellen Friedhöfen und Erdbestattungen darstellen. Dazu müssten die Gebühren zur Sicherung des Friedhofshaushaltes angehoben werden. Die Bestattungszahlen seien im Jahr 2014 um 15 Prozent gesunken. Mit Carl Otto Graf von Westerholt hat die Stadt aber nun einen kompetenten Partner gefunden, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat.

Der Ruheforst in Haltern ist der zweite dieser Art, den Carl Otto Graf von Westerholt eröffnet hat. Der erste im Kreis Recklinghausen befindet sich in Herten Westerholt. Mehr Informationen zum RuheforstNatur im Linnert gibt es auf www.ruhestaette-natur-haltern.de

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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