Römerfunde: Baustelle am Feuerwehrhaus stillgelegt
Vollkommen überrascht wurden die Verantwortlichen im Rathaus, als die Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 31. Mai, die gerade begonnene Baustelle am Feuerwehrhaus stillgelegt haben. Dort sollten eigentlich die Arbeiten für den Anbau an der Rettungswache an der Koeppstraße beginnen.
Zunächst gehen die Archäologen davon aus, dass sie bis einschließlich 10. Juni genauestens untersuchen werden, ob die entdeckten Verfärbungen im Boden vor dem Feuerwehrhaus konkrete Rückschlüsse auf das Leben der alten Römer zulassen. Vorsichtshalber haben die LWL-Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass der genannte Termin auch auf unbestimmte Zeit verlängert werden könnte. Diese neue Erkenntnis hat Bürgermeister Bodo Klimpel veranlasst, den Anfang dieser Woche zunächst angestrebten Dringlichkeitsbeschluss über die zu erwartenden Mehrausgaben in Höhe von rund 90.000 Euro nicht von der Politik unterzeichnen zu lassen. Dazu Klimpel: „Die Dringlichkeit ist wegen der Arbeiten der Archäologen nun nicht mehr vorhanden, deshalb planen wir derzeit, zu einer Ratssitzung am Donnerstag, 16. Juni, einzuladen.“ Die Ratsmitglieder seien sofort informiert worden, sich diesen Termin frei zu halten. Dann, so der Bürgermeister, bestehe die Möglichkeit, über die Mehrkosten zu reden und sie konkret zu beschreiben. Diese sind dadurch zu erklären, dass die Ausschreibungsergebnisse aufgrund der derzeit sehr gut laufenden Konjunktur im Bauhauptgewerbe höher als ursprünglich berechnet ausgefallen sind. Letztlich wird der Rat in öffentlicher Sitzung darüber entscheiden, ob diese besagten 90.000 Euro zusätzlich bereitgestellt werden sollen. Im Falle einer Ablehnung würde dies folgende Konsequenzen haben: Der als dringend angesehene Anbau an der Feuerwache würde zunächst gestoppt, damit wäre auch klar, dass die dafür aus dem Konjunkturpaket II bereitstehenden Mittel in Höhe von 380.000 Euro nicht genutzt würden und deshalb wegfielen. Zudem könnten die Firmen, die schon Aufträge bekommen haben, Schadensansprüche anmelden. Was am Ende bedeutet, Geld ausgegeben zu haben, ohne einen Anbau zu bekommen. Zudem wird der Zeitrahmen immer enger, denn der Bau muss bis zum 30. November komplett fertig sein, wenn die Stadt die Finanzspritze aus den Konjunkturmitteln nutzen will.
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