Neujahrsempfang: Optimismus und ernste Themen
Das vergangene Jahr ist als Schicksalsjahr in die Halterner Annalen eingegangen. Beim Neujahrsempfang im Schulzentrum erlaubte sich Bürgermeister Klimpel aber Optimismus trotz der zu meisternden Herausforderungen. Für den musikalischen Rahmen zeichnete die Musikschule verantwortlich.
Der 24. März hat Haltern verändert: Mit dem Tod von 16 Schülern und zwei Lehrerinnen bei einem Flugzeugabsturz stand die Seestadt nicht nur im Fokus der Weltöffentlichkeit, sondern ließ seine Bewohner auch in der Not zusammen rücken. Dies betonte Bürgermeister Bodo Klimpel bei seiner traditionellen Neujahrsansprache im Schulzentrum.
„Wir haben miterlebt, wie sich von einem Moment auf den anderen das Leben der betroffenen Familien, in der Schule und auch in unserer Stadt geändert hat", erinnerte Klimpel. Er dankte den Kirchengemeinden für die seelsorgerische Hilfe in der schweren Zeit und gedachte auch den drei Halternern, die kurz nach Weihnachten bei Unfällen im Winterurlaub zu Tode gekommen waren.
Die größte Herausforderung des vergangenen Jahres bleibt auch für 2016 bestehen: Mit der Aufnahme von Flüchtlingen in unvorhersehbarer Zahl hatte die Stadt eine Herkulesaufgabe zu meistern. Ohne ehrenamtliches Engagement sei das nicht zu schaffen gewesen, betonte der Bürgermeister. "Ich bin wirklich beeindruckt zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit sich so viele Halterner Frauen und Männer einbringen und sich um die Flüchtlinge kümmern", lobte Klimpel. Auch im neuen Jahr setzt er ganz auf die Toleranz und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Er sei stolz, "Bürgermeister einer Stadt zu sein, in der Rassismus, Intoleranz und Antisemitismus keine Chance haben“, sagte Klimpel.
Auch fiskalisch braucht sich Bodo Klimpel nicht für seine Stadt zu schämen: Nach einigen eher mageren Jahren zog die Konjunktur 2015 wieder deutlich an. Neben den sinkenden Arbeitslosenzahlen und dem Abbau von rund vier Millionen Euro Schulden führte der Bürgermeister auch die wachsenden Einwohnerzahlen als Beweis für eine gelungene kommunale Entwicklung ins Feld. Mit einem neuen Kindergarten und altengerechten Wohnungen möchte sich Haltern für die wachsende Bevölkerung optimal aufstellen.
Aufgestellt werden wohl auch einige Windräder, die nach den gerichtlich aufgehobenen Windvorangzonen in Haltern auch an anderen Stellen möglich geworden sind. Aber auch der Ausbau der Stadtmühlenbucht wird in 2016 ein wichtiges Thema sein.
Mit einem irischen Sinnspruch wünschte Bodo Klimpel allen Halternern abschließend ein gutes Jahr: "Mögen alle Tränen des kommenden Jahres Tränen der Freude sein.“
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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