Kreativer Protest auf dem Marktplatz

Petra Herrmann (vorne rechts) bei der Eröffnung der Protestaktion vor der Sixtuskirche.
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  • Petra Herrmann (vorne rechts) bei der Eröffnung der Protestaktion vor der Sixtuskirche.
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Regen Zulauf fand die Demonstration anlässlich der Blockade der Seenot-Rettungsaktion am Freitag auf dem Marktplatz, zu der Petra Herrmann und Mitglieder des Halterner Asylkreises eingeladen hatten.

Neben den Organisatoren gaben verschiedene Redner (u.a. Anne Feldmann DLRG, Pfarrer Michael Ostholthoff, Friedrich Halfmann von der polit. Arbeitsgruppe des Asylkreises) persönliche und allgemeine Statements zur Situation ab. Laut Ärzte ohne Grenzen waren in den letzten vier Jahren 16.140 Menschen auf der Flucht vor lebensunwerten Zuständen in ihren Heimatländern im Mittelmeer ums Leben gekommen. Allein im vergangenen Monat waren es fast 700 Menschen. Eine Blockade der Seenotrettung könne kein Beitrag zur Asylpolitik sein.

Die Organisatoren forderten Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich selbst auf kreative Art und Weise am Protest zu beteiligen. Verschiedene Pavillons vor der Sixtuskirche boten Sitzgelegenhieten und Arbeitstische mit Papier und Stiften. Es lagen Postkarten aus, gestaltet nach einem Gemälde von Aziz Mahmud aus dem Jahre 2015, auf denen eine Unterschrift gegen das asylpolitische Verfahren abgegeben werden konnte. Am Ende der Protestaktion kamen auf diese Weise rund 200 Unterschriften zusammen, die am nächsten Tag schon auf dem Weg zu Bundesinnenminister Horst Seehofer waren.

Es bestand zudem die Möglichkeit, in einer “Unwortmülltonne“ Begriffe zu sammeln, die in jüngster Zeit entstanden sind, um Asylbegehren und Einwanderung negativ zu umschreiben wie Asyltourismus, Flüchtlingskatastrophe, -Welle, -Tsunami und ähnliche Worte, die bewusst oder unbewusst dazu dienen sollen, Neubürger aus Krisengebieten zu diffamieren.

Friedrich Halfmann erklärte noch einmal seine Motivation, Strafanzeige gegen Herrn Seehofer gestellt zu haben und berichtete, dass die Angelegenheit mittlerweile ein Aktenzeichen habe und bearbeitet werde. Neben Zuspruch für seine Haltung habe er von Bürgern auch Reaktionen mit sehr beleidigendem Inhalt erhalten.

Bei Kaffee und Kuchen wurde stundenlang reichlich diskutiert. Ludwig Licht begleitete die Veranstaltung musikalisch mit der Gitarre.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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