In Hullern flogen Herzen zum Himmel
Von Irene Stock. Mit 300 roten Herz-Ballons protestierte am vergangenen Sonntag die Bürgerinitiative „Ein Herz für Hullern“ gegen die geplanten Windräder in Dorfnähe. Viele Hullerner kamen zum Dorfplatz, um ihren Unmut kund zu tun. Ein riesiges Spruchband („Ja zur Landschaft – nein zum Windpark in unserem Dorf“) und Protestschilder, die für den heimischen Vorgarten ausgegeben wurden, sollten auf die Zerstörung der dörflichen Strukturen aufmerksam machen. „Wir freuen uns, dass die Ballons Richtung Haltern fliegen, damit die auch sehen, dass wir in Hullern nicht die Klappe halten“, sagte BI-Mitglied Toddy Geldmann nach dem medienwirksamen Start.
Der Protest der BI richtet sich gegen die gesundheitlichen Gefahren durch den pulsierenden Lärm, den Schattenwurf, den Infraschall. Dr. Heinz-Werner Vissmann, Sprecher der BI, verglich die Investoren der Windanlagen mit „Heuschrecken“. Die erwirtschafteten Gewinne blieben nicht in der Region, sondern gingen vermutlich an ausländische Investoren. Die BI hat über 1000 Einwendungen gegen den Bau der Windräder in Hullern eingereicht.
Das Dorf Hullern ist am stärksten von dem Anlagenboom betroffen. Die WWU Wind GmbH aus Münster will am Ortseingang fünf Windanlagen bauen, die Gemeinde Olfen plant mithilfe einer eigenen Gesellschaft 17 Windräder auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots. Das ist gerade mal 2,5 km Luftlinie von der Dorfmitte Hullern entfernt. Deshalb fordert die BI, dass sich die Stadt Haltern mit der Gemeinde Olfen in Verbindung setzt, „um eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Anfang Dezember stimmt der Rat der Stadt Haltern über die ausgewiesenen Windvorrangzonen (insgesamt fünf) ab. Die beiden CDU-Vertreter aus Hullern im Rat werden sich gegen die Zone und Windanlagen in Hullern aussprechen. Das sei auch das klare Votum der Ortsunion Hullern, so Schumacher. „Wir sind nicht gegen Windräder, aber schon gegen die Windräder hier vor Ort.“ (ist)
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