RVR, Land NRW und Stadt Oer-Erkenschwick eröffnen Waldpromenade
Wandern in der Haard wird noch attraktiver

An der neuen Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick. Foto: RVR/Wiciok
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  • An der neuen Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick. Foto: RVR/Wiciok
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Der Regionalverband Ruhr und sein Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün haben den Haardgrenzweg zwischen Marl und Oer-Erkenschwick umgestaltet. Die 5,5 Kilometer lange Strecke am Südrand der Haard im Kreis Recklinghausen ist zur Waldpromenade aufgewertet worden.  „Mit Unterstützung des Landes NRW wollen wir das grüne Band im Norden der Metropole Ruhr attraktiver und bekannter machen“, betont Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr. "Mit der Waldpromenade, einer naturverträglichen Mountainbike-Strecke, gut ausgeschilderten Themen-Wanderrouten und dem Hohe Mark Steig schaffen wir Naturerlebnisse für jedes Alter, fördern den Tourismus in der Haard und schonen gleichzeitig sensible Naturräume.“

"Die Stärkung des nachhaltigen Tourismus an der Schnittstelle von Münsterland, Niederrhein und Ruhrgebiet kommt gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie zur rechten Zeit.“ Erst in der vergangenen Woche hat sich Regierungspräsidentin Dorothee Feller bei der zweiten Wanderung der Bezirksregierung Münster durch den Naturpark Hohe Mark wieder einmal vom großen Erholungswert des Parks überzeugen können. „Die Bedeutung von Wanderungen und Radtouren hat nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger der Region zugenommen, auch der heimische Tourismus erfährt gerade einen Boom. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung ermöglicht es uns, an der Förderung dieser Projekte mitzuwirken."

Aussichtsreicher Wanderweg mit informativen Einblicken in die Natur

Der Haardgrenzweg ist das Scharnier zwischen Wald und Feld. Seine besonderen Merkmale sind die sonnige Lage am Waldrand und die interessanten Ausblicke in die offene Landschaft. Zudem ist er über mehrere Wanderparkplätze sehr gut erreichbar.Drei neue, attraktive Aufenthaltsbereiche mit Infotafeln und Holzskulpturen laden zum Verweilen ein. Sechs Erlebnisstationen vermitteln Wissenswertes rund um das Thema Natur wie beispielsweise über den Lebenszyklus des Hirschkäfers, die Erkundung von Tierspuren oder die Bedeutung der Jagd. Insgesamt wurden 26 Infotafeln und 19 Holzskulpturen aufgestellt. Zusätzlich ist ein drei Kilometer langer, barrierearmer Rundweg entstanden. Zwanzig neue Bänke ergänzen das Angebot. Am Haardgrenzweg wurde zur Sicherheit der Fußgänger ein 350 Meter langer Wegeabschnitt parallel zur Straße gebaut.

Naturverträgliche Tourismusentwicklung der Haard auf vier Säulen

Die Waldpromenade ist Teil des Konzepts „Naturverträgliche Tourismusentwicklung der Haard“. Das beliebte Waldgebiet fungiert dabei als Pilotraum. Die dort gemachten Erfahrungen sollen auf andere Wälder übertragen werden. Mit der Waldpromenade, einer naturverträglichen Mountainbike-Route, einem Orientierungssystem und mehreren Rundwanderwegen werden vier Planungsbausteine in der Haard realisiert.Die Kosten für alle Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt 1,5 Millionen Euro. 50 Prozent der Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), weitere 30 Prozent kommen vom Land. Mit 20 Prozent trägt der Regionalverband Ruhr zur Finanzierung bei und engagiert sich zusätzlich für Pflege und Erhaltung der Projekte für die nächsten 15 Jahre.
Der 42 Kilometer lange Mountainbike-Rundkurs „Haard on Tour“ wurde bereits im Juni dieses Jahres eröffnet. Biker haben seitdem die naturverträgliche Strecke auf den Stadtgebieten Haltern, Datteln, Marl und Oer-Erkenschwick für sich erobert. Der Zugang zur MTB-Route erfolgt über sechs Wanderparkplätze als Einstiegsorte. Diese zeichnen sich durch neu aufgestellte MTB-Infostelen mit allen wichtigen Informationen zur Strecke und deren Nutzung aus. Von den Einstiegsorten führen beschilderte Zuwege zur Hauptroute. Wer nicht die komplette Tour fahren möchte, dem bieten gekennzeichnete Abkürzungen die Möglichkeit, die Länge der Tour zu variieren. Die Nähe der Einstiegsorte zu den umgebenden Stadtzentren eröffnet Tagesausflüglern eine gute Anbindung mit Bus und Bahn.
Das künftige Orientierungssystem besteht aus zwei Teilen: Das mehrstufige Beschilderungssystem außerhalb der Haard führt zu den Wanderparkplätzen rund um das Waldgebiet, von denen die neuen Rundwanderwege bzw. die Mountainbike-Route starten. Die Beschilderung innerhalb der Haard erleichtert es Besuchern, von überall ihren Wanderparkplatz oder Einstiegsort auf möglichst direktem und schnellstem Weg zu erreichen.  Ziel des neuen Rundwanderwegesystems ist es demnächst, sensible Naturbereiche größtmöglich zu schonen und dennoch die Natur für alle Besucher erlebbarer zu machen. Die neuen Rundwege starten von acht Wanderparkplätzen aus, drei davon liegen an der Waldpromenade. Sie haben unterschiedliche Längen von drei bis zehn Kilometern. Die Rundwege werden mit speziell für die Haard entwickelten Sonderzeichen markiert und lösen in großen Teilen das ursprüngliche A-Wege-System ab.

Das Teilprojekt „Naturverträgliche Tourismusentwicklung der Haard“ entsteht im Kontext des Regionale-2016-Projekts „WALDband“. Ein weiteres Teilprojekt, das der RVR realisiert, ist der Fernwanderweg „Hohe Mark Steig“, der längste Fernwanderweg im Ruhrgebiet. Er verbindet auf einer Länge von etwa 154 Kilometern insgesamt 11 Kommunen im Ruhrgebiet, Münsterland und am Niederrhein. Der Hohe Mark Steig verläuft über 23 Kilometer auch durch die Haard.

An der neuen Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick. Foto: RVR/Wiciok
Die neue Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick. Foto: RVR/Wiciok
Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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