Ökokonto Lippeaue: Anerkennungsurkunde wurde jetzt offiziell überreicht
Haltern/Datteln. Seit mehreren Jahren laufen die Verhandlungen und Vorbereitungen der Landschaftsagentur Plus GmbH zur Umsetzung des Ökokontos und seit 2015 die ersten Baumaßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Lippeaue im Grenzraum Metropolregion Ruhr / Münsterland.
Für die Realsierung dieses Großprojektes konnte die Landschaftsagentur Plus GmbH mehrere Kooperationspartner gewinnen: den Lippeverband für die Realisierung von Gewässerumbaumaßnahmen im Rahmen der WRRL, die RAG AG als Flächeneigentümer, die Quarzwerke GmbH mit Kompensationsbedarf, den NABU als Unterstützer zur weiteren Entwicklung von artenschutzrechtlichen Maßnahmen und die Städte Haltern am See, Olfen und Datteln, die das Projekt als interkommunales Ökokonto nutzen. Heute wurde durch die Landräte Cay Süberkrüb (Kreis Recklinghausen) und Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld) die offizielle Anerkennungsurkunde des größten interkommunalen Ökontos „Lippeaue“ gemäß Ökokonto VO nach § 32 des Landesnaturschutzgesetzes NRW an die Landschaftsagentur Plus GmbH überreicht. Begleitet wurde die Anerkennung von Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann aus dem Ministerium Umwelt und den Bürgermeistern der Städte Datteln, Haltern am See und Olfen. Die Landschaftsagentur Plus verfügt über einen Pool von Kompensationsflächen, die sie nachhaltig und ökologisch entwickelt. Flächen, über die die Städte bei Bedarf verfügen können, um den Flächenverbrauch entsprechend auszugleichen. Das eröffnet die große Chance, Projekte von Kommunen, Gesellschaften und Verbänden qualitätsvoll, wirtschaftlich und zeitnah gemeinschaftlich umzusetzen. Dabei steht die Landschaftsagentur Plus als Dreh- und Angelpunkt für eine effektive, synergetische interkommunale Zusammenarbeit. Wie gut das funktionieren kann, hat die Landschaftsagentur Plus beim Regionale-Projekt „2Stromland“ gezeigt. Das Gesamtprojekt war als Idee bereits im Jahr 2012 geboren und ist 2013 Bestandteil des Regionale 2016 Projekt „2Stromland“ geworden. Das 2Stromland soll ein gemeinschaftlicher Experimentierraum werden, der über Gemeinde-Grenzen hinweg funktioniert. Dabei stehen Kompensations- und Artenschutzmaßnahmen im Mittelpunkt. So entsteht im Grenzgebiet Münsterland - Ruhrgebiet gerade ein spannendes und bedeutendes Auenrefugium mit über 100 ha für viele selten gewordene Pflanzen- und Tierarten in nicht alltäglicher Größenordnung. Um das Gebiet nach Projektumsetzung nachhaltig zu sichern, werden die Projektflächen nach Maßnahmenumsetzung an die gemeinnützige Vogelsang Stiftung übertragen.
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