Lipperenaturierung Haus Vogelsang: Bürgerversammlung zum Auftakt der Großbaustelle
Flaesheim. Das große Lippe-Renaturierungsprojekt an der Lippe bei Haus Vogelsang startet Anfang 2017. Den Stand des Projektes und aktuelle Neuigkeiten rund um die Baumaßnahme stellt der Lippeverband nach eigenen Angaben bei einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 17. November, ab 19.30 Uhr in Flaesheim vor.
Im Restaurant „Punjab Garden“, Flaesheimer Straße 377, wird Projektleiterin Dörte Borchardt den Ablauf der Arbeiten, den Zeitplan und das Thema Bodentransporte erläutern. Im Rahmen des Projekts „Lippe - Fluss- umd Auenentwicklung Haus Vogelsang“ will der Lippeverband den Fluss mitsamt seiner Aue über sechs km Fließstrecke und auf einer Fläche von rund 30 Hektar naturnah umgestalten.
Die Lippe, die bisher oft tief eingegraben durch die Landschaft fließt, soll flacher und breiter werden. Inmitten des Flussabschnitts, der umgestaltet wird, liegen die markanten Stromschnellen der Lippe bei Haus Vogelsang. Diese werden nicht angetastet, geben sie dem Fluss doch an dieser Stelle sein unverwechselbares Gesicht. Ein erster, kleinerer Bauabschnitt war bereits in der ersten Jahreshälfte umgesetzt worden. Durch die neue Geländemodellierung wurde die Lippe auf einer Länge von 500 m auf bis zu 65 m verbreitert und damit bei unveränderter Wassermenge deutlich flacher. U. a. blieb eine Insel mit altem Baumbestand und steilen Uferbereichen stehen. Eine Flachwasserzone für Jungfische wurde angelegt. Der zweite, wesentlich umfangreichere Bauabschnitt läuft in Kürze an.
Im zweiten, bevorstehenden Abschnitt, sind insgesamt noch rund 290.000 Kubikmeter an Bodentransporten geplant
Waren im ersten, mittlerweile abgeschlossenen Bauabschnitt rund 40.000 Kubikmeter Böden über den Schauwinkelweg abgefahren worden, sind im zweiten, bevorstehenden Abschnitt insgesamt noch rund 290.000 Kubikmeter an Bodentransporten geplant, von denen rund die Hälfte auf Ahsener Seite anfällt.
Die geplante Umladung vom Lkw auf Schiffe und der Weitertransport über den Wesel-Datteln-Kanal spielt daher für die Verminderung der Verkehrsbelastung eine große Rolle, erklärt der Lippeverband. Die Projektkosten sind mit rund 15 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung trägt zu 100 Prozent das Land NRW als Eigentümer der Lippe und Auftraggeber. Die Fluss- und Auenentwicklung an der Lippe ist dabei ein Partnerprojekt des Lippeverbandes und der Landschaftsagentur Plus GmbH, der Städte Olfen, Haltern am See und Datteln, Gelsenwasser sowie der RAG im Rahmen des Regionale 2016 Münsterland-Projektes „2Stromland". Rund 100 Hektar Flächen stellt die RAG in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Landschaftsagentur Plus GmbH, die ihren Sitz auf Haus Vogelsang hat, für das Projekt bereit.
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