HaLiMa: Umschluss der Druckrohrleitungen macht, Sperrung des Radwegs notwendig
Hochwasserschutz bleibt auch während Deichöffnung sichergestellt
Haltern-Lippramsdorf/Marl. Nächster Schritt beim Deichbauprojekt HaLiMa: Die neue Lage des Deiches, der westlich des Oelder Wegs in Haltern-Lippramsdorf nahezu fertiggestellt ist, macht eine Verlagerung eines Auslaufbauwerks notwendig. Aus diesem Grund öffnet der Lippeverband ab Montag, 22. November, den alten Deich. Dadurch ist der Fahrradweg der Römer-Lippe-Route, die auf dem Deich entlangführt, unterbrochen und eine Umleitung ist bis Ende Februar 2022 über die Sandstraße und den Oelder Weg ausgeschildert.
Hintergrund ist die Neuordnung der Entwässerungsanlagen: Die Pumpwerke Haltern-Lippramsdorf und Haltern-Mersch führen anfallendes Grund-, Regen- und Oberflächenwasser aus dem Poldergebiet über Druckrohrleitungen in die Lippe ab. Die Druckrohrleitungen der Pumpwerke enden aktuell bei einem Auslaufbauwerk neben der Brücke am Oelder Weg – von hier aus fließt das Wasser über eine Entlastungsschwelle in den Fluss.
Dieses Bauwerk verlegt der Lippeverband nun circa 150 Meter weiter nach Norden. Daher müssen auch die Anschlüsse der Druckrohrleitungen der Pumpwerke verlegt werden. Diese werden so über den neuen Deich geführt, dass Radfahrer sie ohne extreme Steigung überfahren können. Wo aktuell der neue Deich circa 100 Meter vor dem Oelder Weg endet, steht der Anschluss der Druckrohrleitungen noch aus – danach kann der Deich in Richtung Süden weitergebaut werden.
Die Entwässerung des Poldergebietes Haltern-Lippramsdorf ist auch während der Bautätigkeiten permanent sichergestellt. Das Wasser wird über das neue Auslaufbauwerk gepumpt, fließt über den landseitigen Deichseitengraben am Fuß des alten Deichs entlang und durch den dann geöffneten Altdeich über die alte Gecksbachtrasse in die Lippe.Um den Hochwasserschutz auch während der Umschlusszeit zu gewährleisten, wird vor der Öffnung des Deiches ein temporärer Hochwasserschutz hergestellt. Im Schutz des temporären Deiches kann der Lippeverband nach der Umverlegung der Druckrohrleitungen den Deichanschluss am Oelder Weg fertigstellen. Die Hochwassersicherheit ist jederzeit gewährleistet.
Hintergrund aktueller Bauabschnitt Nord II:
Westlich des Oelder Wegs erstreckt sich seit Frühjahr 2021 das Baugebiet Nord II. Zwischen den Lippe-Kilometern 43,1 und 44,4 wird der Deich bis zu 200 Meter weit zurück ins Hinterland verlegt, um eine 17 ha große Auenlandschaft zu schaffen. Der je nach Wasserstand überflutende Bereich bietet Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, zahlt aber auch auf den Hochwasserschutz ein – Wasser darf sich hier schadlos ausbreiten. Die neu entstehende, über einen Kilometer lange Deichstrecke ist mit einer geplanten Höhe von bis zu sieben Metern zwar ähnlich hoch wie der Bestandsdeich, fügt sich durch ihre sanft ansteigenden Deichseiten aber harmonischer ins Landschaftsbild ein. Darüber dürften sich auch Touristinnen und Touristen freuen, die NRW über die Römer-Lippe-Route erkunden. Der beliebte Radfernweg führt nach Abschluss der Gesamtmaßnahme über den neuen Deich.
Hintergrund HaLiMa Gesamtmaßnahme:
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deiche dem Stand der Technik entsprechen – sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz einer Höhe von bis zu 14 Metern besser in das Landschaftsbild ein. Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf fünf Kilometer Flussstrecke neu gebaut, wofür insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden bewegt wird.
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