Fähren „Maifisch“ und „Baldur“ gehen an den Start
Bürgermeister Klimpel schickt Halterner Lippefähre in die neue Saison
Haltern/Dorsten. Die Lippefähre „Maifisch“ in Flaesheim schwimmt seit heute (Dienstag, 4.4.) bereits auf der Lippe, spätestens am Donnerstag ist sie auch betriebsbereit. Die „Baldur“ in Dorsten-Holsterhausen folgt zum Wochenende.
Als sich die Betriebsmannschaft vom Bauhof Haltern des Lippeverbandes heute anschickte, die Fähre „Maifisch“ zu Wasser zu lassen, war hoher Besuch vor Ort: Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel, zugleich Vorsitzender im Verbandsrat des Lippeverbandes, schaute sich die Aktion an. Um die Mittagszeit schwamm die „Maifisch“ bereits in der Lippe und wurde mit einem Arbeitsboot zum nahe gelegenen Fähranleger geschleppt. Danach stehen noch einige Arbeiten an: Die sorgfältige Ausrichtung des Drahtseils, an der die Fähre über die Lippe gezogen wird, ist das A und O für einen störungsfreien Betrieb. Wenn alles klar ist, kann ist die Fähre wie im Vorjahr rund um die Uhr benutzt werden. Im Falle eines Hochwassers wird die Maifisch kurzfristig außer Betrieb genommen, ansonsten dauert die Fährsaison bis Ende Oktober/ Anfang November.
Für die Lippefähre-Baldur in Dorsten-Holsterhausen, die am Donnerstag eingesetzt wird und ab Freitagnachmittag den Betrieb aufnimmt, gilt prinzipiell das Gleiche. Damit sind beide Lippefähren im Kreis Recklinghausen pünktlich vor Ostern wieder am Start. Die Benutzung der Fähren, die Personen samt Fahrrädern transportieren können, ist kostenlos, einen Fährmann“ gibt es nicht. Dafür müssen die Nutzer auf der „Baldur“ in Dorsten wie auch auf der „Maifisch“ in Flaesheim selbst Hand anlegen: Die Schwimmkörper werden per Handkurbel am Drahtseil über die Lippe gezogen.
Neue Generation Lippefähren
Die Fähre „Maifisch“ ist die Vierte in der neuen Generation der Personenfähren über die Lippe: Die Fähre „Baldur“ in Dorsten hatte im Mai 2005 den Anfang gemacht, es folgte in Wesel der „Quertreiber“. 2013 legte der Lippeverband nach mit der Fähre „LUPIA“ in Hamm-Oberwerries. Während die Fähre „Baldur“ seinerzeit in der Lehrwerkstatt der Schachtanlage AV gebaut wurde, stand die Wiege der „Maifisch“ in der Lehrwerkstatt der Firma Hülskens in Wesel unter Beteiligung der Auszubildenden. Eine Besonderheit der Flaesheimer Personenfähre: Die Fähre ist in Längsrichtung teilbar, damit sie trotz drei Metern Breite normal auf der Straße transportiert werden kann. Vor dem Zu-Wasser-Lassen werden zuerst die beiden Hälften miteinander verbunden.
Die Namen„Baldur“ und „Maifisch“:
Die Fähre „Baldur“ ist nach der gleichnamigen Zeche benannt, die es in den 1920er Jahren in Dorsten gab. Schon damals existierte - wegen der Zeche – eine Fährverbindung über die Lippe: Ein Fährmann ruderte vor und nach der Schicht Bergleute in einem Holzkahn über den Fluss. Für die Halterner Lippefähre hatten der Lippeverband, die Stadt Haltern am See und der Heimatverein Flaesheim die Bevölkerung zu Namensvorschlägen aufgerufen. Aus vielen Einsendungen wurde am Ende der Name „Maifisch“ ausgewählt, denn dieser hat einen besonderen Bezug zur Lippe. Der Maifisch war vor hundert Jahren im ganzen Rheinland weit verbreitet und als Speisefisch geschätzt. Heute gibt es nur noch Restbestände der Art im südfranzösischen Girondegebiet. Zur Wiederansiedlung des Maifisches im Rhein-System sind 2012 Larven in die Lippe eingesetzt worden.
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