Ehemaliger Truppenübungsplatz Haltern-Lavesum - Vorsicht auf dem Radweg zwischen Haltern und Reken
Bundesforst fällt vom Borkenkäfer befallenes Holz

Achtung Holzeinschlag: In den kommenden Wochen entnimmt der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser vom Borkenkäfer befallene Fichten entlang des Radweges über den ehemaligen Truppenübungsplatz Haltern-Lavesum. Foto: DBU-Naturerbefläche Weißes Venn-Geisheide
  • Achtung Holzeinschlag: In den kommenden Wochen entnimmt der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser vom Borkenkäfer befallene Fichten entlang des Radweges über den ehemaligen Truppenübungsplatz Haltern-Lavesum. Foto: DBU-Naturerbefläche Weißes Venn-Geisheide
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Haltern/Reken. Der im Sommer freigegebene Radweg über den ehemaligen Truppenübungsplatz Haltern-Lavesum erfreut sich bei Radfahrern und Naturfreunden großer Beliebtheit. Aufgrund von anstehenden Forstarbeiten bitten Bundesforst und DBU Naturerbe, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Radfahrer und Spaziergänger in den kommenden drei Monaten um Vorsicht auf der ehemaligen Panzerstraße.

Ab Mittwoch, 9. Dezember, entnimmt der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser vom Borkenkäfer befallene Fichten auf Höhe des Hasenbergs auf der Halterner Seite des ehemaligen Truppenübungsplatzes entlang des Radweges. Diese bereits abgestorbenen Fichten würden für Besucher zukünftig ein Sicherheitsrisiko darstellen. Revierförster Horst Böke betreut die gesamte 1.400 Hektar-Fläche als zuständiger Revierleiter. Er erklärt: „Die Arbeiten werden bis spätestens Ende Februar 2021 abgeschlossen sein, denn in der Brut- und Setzzeit wird nicht gefällt.“ Radfahrer müssen in dieser Zeit mit kurzzeitigen Sperrungen und Beeinträchtigungen auf der Strecke rechnen, etwa mit Holzernte- und Rückefahrzeugen, die auch zu einer zeitweisen Verschmutzung auf dem Weg führen. Der asphaltierte zur Mitbenutzung freigegebene Radweg ist der Hauptabfuhrweg für den Holzeinschlag. Andere Waldwege in der Nähe sind nicht mit Lastwagen befahrbar. Die gut vier Kilometer lange ehemalige Panzerstraße zwischen Lavesum und Hülsten werde besonders zum Radfahren gut angenommen. „Immer wieder treffe ich aber auch Personen abseits des freigegebenen Weges an“, so Böke weiter. Doch hier heißt es: Betreten verboten zum eigenen Schutz! Denn bis 2015 nutzte das Militär die Fläche als Scharfschießplatz. Abseits des auf Altlasten untersuchten Weges bestehe daher Kampfmittelverdacht.

Vom Militärgelände zum Naturschutz

Die freigegebene Radstrecke verbindet heute nicht nur Haltern mit Reken, sondern auch das Gelände der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit der DBU-Naturerbefläche. Der nordwestliche Teil des ehemaligen Militärübungsplatzes gehört seit 2017 dem DBU Naturerbe und zur Kulisse des Nationalen Naturerbes – einer Initiative des Bundes, bei der insgesamt 156.000 Hektar Landschaft nicht an Privatbesitzer verkauft, sondern in die Hände des Naturschutzes übergeben wurden. Hierzu gehört eine Vielzahl ehemals militärisch genutzer Flächen wie der ehemalige Truppenübungsplatz Haltern-Platzteil Lavesum. Unter dem Namen DBU-Naturerbefläche Weißes Venn-Geisheide liegen 330 Hektar des Geländes in der Obhut der gemeinnnützigen Stiftungstochter sowie weitere 1.570 Hektar bei Sythen als DBU-Naturerbefläche Borkenberge.
Der südöstliche Abschnitt des Geländes verbleibt in den Händen der BImA. Auch hier werden Naturschutzmaßnahmen durchgeführt, beispielsweise werden Heideflächen auf dem gesamten Gelände offengehalten und Totholz bleibt als Lebensraum für etwa zahlreiche Totholzkäfer, Pilze und Moose erhalten. Böke: „Normalerweise würden wir einige der abgestorbenen Fichten daher stehenlassen. Entlang des Radweges müssen sie zur Verkehrssicherung gefällt werden.“

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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