Bauern bringen Farbe in die Felder

in diesen Tagen erstrahlen in ganz Haltern auf 20,4 Hektar kleinteiliger Ackerfläche bunte Blühstreifen. Dazu hatten viele Halterner Landwirte bereits im Frühjahr im gesamten Stadtgebiet eine reichhaltige Blumenmischung auf ihren Feldern ausgesät.
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  • in diesen Tagen erstrahlen in ganz Haltern auf 20,4 Hektar kleinteiliger Ackerfläche bunte Blühstreifen. Dazu hatten viele Halterner Landwirte bereits im Frühjahr im gesamten Stadtgebiet eine reichhaltige Blumenmischung auf ihren Feldern ausgesät.
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Landwirte im Vest haben Blühmischungen auf insgesamt fast 52 Hektar Fläche ausgesät

Haltern. In diesen Tagen erstrahlen in ganz Haltern auf 20,4 Hektar (also 204.000 qm) kleinteiliger Ackerfläche bunte Blühstreifen und -flächen. Dazu hatten viele Halterner Landwirte bereits im Frühjahr im gesamten Stadtgebiet eine reichhaltige Blumenmischung auf ihren Feldern ausgesät. Die Saatmischung besteht aus 24 ein- und mehrjährigen Pflanzenarten. Neben Buchweizen, Hafer, Ölrettich, Gelbsenf, Inkarnatklee, Phacelia oder Esparsette sind es über ein Dutzend weitere Kulturen, die das Auge erfreuen.

„Wir Landwirte machen uns durch das Aussäen der reichhaltigen Blühstreifen für den Naturschutz stark. Bereits seit 2010 säen wir die Blühmischungen auf unseren Feldflächen aus. In diesem Jahr erstrahlen die Blüten auf rund 2,5 Hektar Fläche. Mit unserem Nachbarn Hans-Gerd Berkhoff, der ebenfalls auf 2,5 Hektar bunte Blühstreifen ausgesät hat, haben wir den Flächenumfang der Blühstreifen in den vergangenen Jahren stetig gesteigert. Damit setzen wir uns aktiv für die Artenvielfalt hier bei uns in Haltern ein“, freut sich Markus Tappe, Schweinehalter aus Haltern.  Die nun in der Blüte stehenden Streifen dienen einerseits als Nahrungsquellen für Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge, die auch für die Bestäubung von Kulturpflanzen wie Obst oder Raps eine wichtige Rolle spielen. Die Blühmischung bietet darüber hinaus einen Lebensraum für Rebhuhn, Kiebitz, Fasan oder Feldhase. Die Blühstreifen sind im Rahmen des Projektes „Hegebeauftragter.NRW“ entstanden. Das Saatgut wurde den Landwirten kostenlos im Rahmen des Projektes durch die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zur Verfügung gestellt. „Die Landwirte im Vest setzen sich auf diese Weise aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt ein und verzichten dafür freiwillig auf einen Teil ihrer Ernte“, machte Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen, deutlich.  „Die Blumen machen die Landschaft noch attraktiver und leisten zudem einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region. Gerne fördern wir deshalb dieses nicht nur farbenfrohe, sondern auch äußerst nützliche Naturschutzprojekt der Münsteraner Landwirte“, sagt Ludger Winkelkotte, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Haltern am See. Im gesamten Vest mit Bottrop und Gelsenkirchen stehen die Blühstreifen und –flächen auf 51,9 Hektar Fläche und erfreuen vorbeikommende Radfahrer und Spaziergänger. Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hat die Blühmischung speziell für die Region entwickelt. „Insbesondere mehrjährige Blühstreifen mit einer artenreichen Einsaat bieten in der Kulturlandschaft wichtige Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Rückzugsräume für Insekten, Vögel und das heimische Wild“ erläutert Steffen Hogeback.

Hintergrund:
Steffen Hogeback fördert als Mitarbeiter der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft verschiedene Projekte zur nachhaltigen Nutzungsfähigkeit sowie zum Erhalt und der Förderung der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt in Westfalen-Lippe. Dabei setzt sich die Stiftung für die Zusammenführung der Belange von Landwirtschaft und Naturschutz ein. Feldlerchenfenster und Nisthilfen für die Rauchschwalbe wurden in dem Zuge von Landwirten ebenso unterstützt, wie der Anbau von blühenden Zwischenfrüchten, die das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten im Herbst verbessern. Insektenhotels und Nisthilfen für den Steinkauz sind weitere Projekte, die mit Münsterländer Landwirten zum Schutz der Artenvielfalt umgesetzt werden.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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