Am HaLiMa-Deich beginnt der Bau der Bandbrücke über die Lippe

Deichrückverlegung und Lippegestaltung zwischen Lippe- km 47,5-43,1, hier südlich der Lippe (Süd 2) zwischen der Lippramsdorfer Straße und der Wulfener Straße. Drehbohrgerät für Bohrpfähle. Pfahlgründung für den Tower S1, eine Stütze für die zukünftige Bandförderanlage, welche Bodenmaterial über die Lippe zum Baufeld Nord transportieren soll.
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  • Deichrückverlegung und Lippegestaltung zwischen Lippe- km 47,5-43,1, hier südlich der Lippe (Süd 2) zwischen der Lippramsdorfer Straße und der Wulfener Straße. Drehbohrgerät für Bohrpfähle. Pfahlgründung für den Tower S1, eine Stütze für die zukünftige Bandförderanlage, welche Bodenmaterial über die Lippe zum Baufeld Nord transportieren soll.
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Haltern am See/Marl. In der kommenden Woche beginnt der Aufbau der Bandbrücke über die Lippe, welche große Mengen des Bodenmaterials für den neuen „HaLiMa“-Deich über die Lippe transportieren wird. Die Transportbrücke, die einem überdimensionalen Förderband gleicht, soll bis Ende August betriebsbereit sein.

Seitdem vor zwei Jahren mit dem Bau der neuen Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl begonnen wurde, ist die große Bandbrücke über den Fluss im Gespräch. Sie soll künftig den überwiegenden Teil der Böden, die per Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal angeliefert werden, zur Deichbaustelle auf dem nördlichen Lippeufer bringen. Bisher werden die Böden, die am Kanal gegenüber dem AV-Hafen abgeladen werden, zur Hinterlandaufhöhung südlich der Lippe verbaut.

Förderband überspannt 220 m

Obwohl die Transportbrücke damit nur Mittel zum Zweck ist, nämlich den Bauablauf für die Deiche zu erleichtern, hat schon dieses Teilprojekt selbst einen immensen Umfang: Die zwei Stützen der Bandförderanlage mit einer Höhe von bis zu 14 m werden in den nächsten Wochen montiert und ruhen dann auf Bohrpfahlfundamenten aus Beton, die bis zu 20 Meter tief in die Erde reichen. Auf diese Weise kann die Brücke eine Weite von ca. 220 Metern überspannen und wird in der veranschlagten Rest-Bauzeit bis Ende 2023 Böden auf die nördliche Flussseite schaffen. Damit wird sich die Lippe-Querung per Förderband auch wirtschaftlich lohnen.

Der Deichbau auf dem nördlichen Lippeufer im Schatten der Schachtanlage Auguste Victoria Schacht 8 hat aktuell folgenden Stand erreicht: Die Ausgleichsschicht ist fertiggestellt. Zwischen dem Bergwerksgelände und dem Pumpwerk Haltern-Große Mersch wurde bereits mit dem Einbau von Stützkörpermaterial im Deich begonnen. Zwischen dem Pump-werk und dem Oelder Weg läuft derzeit die Verlegung der Dichtungsmatte auf der Ausgleichschicht, welche das „Fundament“ des Deichs darstellt.

Riesige Mengen Boden kommen per Schiff über den Kanal und queren auf den letzten Metern zur Baustelle den Fluss 

Auf dem südlichen Lippeufer am Rand des Marler Chemieparks ist die Anschüttung des Geländes schon weit fortgeschritten: Die Geländeaufhöhung ist zu 97 Prozent fertig gestellt. Zurzeit werden die letzten Leitungen für den Chemiepark verlegt.

Hintergrund HaLiMa
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deich voll dem Stand der Technik entsprechen - sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche längst nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz 14 Metern Höhe viel besser in das Landschaftsbild ein.  Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf 5 Kilometer Flussstrecke neu gebaut oder ertüchtigt. Dafür sind insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden zu bewegen. In siebeneinhalb Jahren Bauzeit erfolgt nicht nur der Deichbau, sondern am Ende werden die alten Deiche abgetragen und es wird mit dem Material die Lippe verfüllt, die sich in diesem Bereich tief „eingegraben“ hat. Am Ende wird die neue Aue gestaltet. Ich möchte Sie bitten keine Kosten momentan zu benennen, da wir mit Land und RAG über eine Erhöhung des BuMP sprechen. Um die Belastungen für die Bevölkerung durch Baustellenverkehr und Bodentransporte in Grenzen zu halten, hat sich der Lippeverband verpflichtet, 65 Prozent der benötigten Böden auf dem Schiffsweg zur Baustelle zu transportieren.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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