180.000 Bienen: Schüler werden zu Hobbyimkern
Haltern. An der Joseph Hennewig Schule schwirren jetzt rund 180.000 zusätzliche Individuen herum. Damit ist der Startschuss für den Einstieg in die praktische Arbeit der Schulimkergruppe des achten Jahrgangs gefallen, welche von Hobbyimker und Lehrer Markus Elter im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes betreut wird.
Gespendet und angeliefert wurden die vielen fleißigen Flügelwesen aufgeteilt in drei Völkern von Dr. Pia Aumeier, einer vor allem in Imkerkreisen über Deutschlands Landesgrenzen hinweg bekannten Bienenforscherin der Ruhr Universität Bochum. Dabei beschäftigt sich Pia Aumeier nicht nur beruflich mit dem Lebewesen Biene, sondern herrscht auch mit ganzem Herzen privat über derzeit ca. 500 Bienenvölker.
Bevor es zum Einzug der Bienenvölker an der Hauptschule kommen konnte, galt es vor allem die finanziellen Mittel für die Erstausstattung zu beschaffen. Schulleiterin Dagmar Perret war von Beginn an begeistert von der Idee ihres Kollegen und setzte postwendend ein Schreiben auf, um Sponsoren zu aktivieren. Als Unterstützer konnten in der Folge der Lions Club Haltern, die Firma VW Keysberg , der Hagebaumarkt in Haltern und nicht zuletzt der Förderverein der Joseph Hennewig Schule gewonnen werden. Dabei kündigte der Lions Club an, sich längerfristig bei diesem Projekt engagieren zu wollen, z.B. wenn es künftig darum gehen soll, drahtlose Messinstrumente anzuschaffen, mit deren Hilfe eine Einbindung der Bienenthematik in die weiteren Fächer des naturwissenschaftlichen Unterrichts möglich wird.
Vorrangig geht es jetzt jedoch für die Schülerinnen und Schüler der Schulimkergruppe erst einmal darum, den praktischen Umgang mit dem stachelbewehrten Lebewesen und die Völkerführung rund ums Bienenjahr zu erlernen.
„Die sanftmütigen Bienen von Pia Aumeier sind dabei eine sehr große Hilfe.“, so Markus Elter.
„Die sanftmütigen Bienen von Pia Aumeier sind dabei eine sehr große Hilfe.“, so Markus Elter. Denn die Bienenforscherin selektiert konsequent auf Sanftmut. „Königinnen, die stechlustige Arbeiterinnen hervorbringen, werden bei mir nicht alt.“, bestätigt Pia Aumeier mit einem Augenzwinkern, und schöpft zum Beweis mit ihren bloßen Händen eine große Portion Bienen aus einem Volk empor. Dieser selbstverständliche Umgang zeigt auch bei den Schülern direkt Wirkung. So bleiben die Schutzhandschuhe der Schüler von Beginn an ungenutzt liegen und die Imkerschleier geöffnet. Auch Bienenlandungen auf Gesicht oder Händen werden entspannt ertragen und bleiben natürlich folgenlos.
„Ich wünsche euch viel Spaß mit den Bienen, und passt mir gut auf die Mädels auf!“, verabschiedet sich Pia Aumeier.
So freuen sich alle auf die weitere Arbeit mit den neuen Schulbienen, die schon einiges an Honig in ihren Waben mitgebracht haben.
Schon bald wird man den ersten echten Schulhonig aus Haltern am See erstehen können. Jedes verkaufte Glas trägt dann nicht nur zum persönlichen Genuss bei, sondern bedeutet auch eine sinnvolle und wichtige Unterstützung der Schulimkerei.
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