Zehn Jahre Sythener Gitarrentage: Eine Erfolgsstory feiert Geburtstag
Sythen. Was am 12. August große Freude und Ahs und Ohs auslöste, hat eine kleine Vorgeschichte. Heinz Höhnerhaus, Chef der Rentnerband des Schlosses Sythen, war nicht entgangen, dass in diesem Jahr die Sythener Gitarrentage, eine klingende und nachhaltige Erfolgsstory, ein Jubiläum feiern. Gute Gelegenheit, sich bei der Kulturstiftung Masthoff dafür zu bedanken, dass sie das Schloss vor 10 Jahren zum Standort dieser Konzertreihe gemacht hat, dachte nicht nur er.
„Die Überraschung“, so Barbara Farwick, „ist im gemeinsamen Dialog entstanden. Wir haben darüber gesprochen, jeder hatte eine Idee. Dann habe man geschaut, wer was und wie man diese und jene umsetzen kann. Sie hat die Noten ausgewählt, mit Löchern laminieren lassen und alle 29 an einer Schnur aufgereiht. Nach fieberhafter Jagd auf eine Gitarre sei sie schließlich bei Horst Kilp fündig geworden. Und die makellos manikürte Schlosswiese habe Probeliege spielen dürfen, damit die Rentnerband ausloten konnte, wie die Girlande optimal wirken würde und – ganz wichtig – wie die Aufhängung dem Mauerwerk die geringsten Wunden zufügen würde. Für die ideale Befestigung sorgte Josef Kalfhues. Damit die Notenblätter-Wimpel nicht vom Winde umgeklappt würden, erteilte Höhnerhaus höchstpersönlich die Erlaubnis, diese mit kleinen Nägeln am historischen Gemäuer zu befestigen. „Dr. Ludger Homeyer hat einen großen Anteil daran, wie alles dekoriert wurde“, verrät Bärbel Farwick. Man denke da nur an die Art, wie die Girlande die Form des Torbogendachs wiederholt. Genial!
Dem gepflegten Schlosspark hatten emsige Schlossgeister einen Kragen aus mit flammend-roten Blüten besetzten Blumenkästen verpasst
Dem gepflegten Schlosspark hatten emsige Schlossgeister einen Kragen aus mit flammend-roten Blüten besetzten Blumenkästen verpasst. Nicht sattsehen an dem prachtvollen Schmuck am Schloss und dem kleinen Arkadien ringsum konnten sich beim Auftakt der Gitarrentage am 12. August die Virtuosen des Tages: die Ungarin Borbála Seres und der Schwabe Friedemann Wuttke, Stifter und Konzertbesucher. Horstfried und Eva Masthoff zeigten sich tief berührt von dem Lob, das sowohl Heinz Höhnerhaus als auch Wilhelm Haverkamp in ihren Reden der Stiftung zollten und sich dafür bedankten, dass Schloss Sythen inzwischen durch die hochkarätigen internationalen Interpreten in aller Welt in aller Munde ist. Dass Masthoffs Anliegen, nämlich das angekratzte Image der Gitarre zu ersetzen (zu lange war sie seit der Jugendbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts eher als Klampfe im Sinne der Lagerfeuerromantik verstanden worden) von Erfolg gekrönt wird, dazu tragen die Gitarrentage seit 10 Jahren bei, unterstützt durch den Förderverein und die Rentnerband des Schlosses, die einen glänzenden Rahmen für reiche Vielfalt an Musikgenuss, Augen-, Ohren- und Gaumenschmaus (Pfeiffer‘s Sythener Flora) bieten. (E.M.)
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