Wie die ersten Reiternomaden in der eurasischen Steppe überleben
Vortrag von Hermann Parzinger in Haltern am See

Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger ist Prähistoriker und seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Foto: SPK/ Herlinde Kölbl
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Haltern. Am Freitag (26.11.) laden das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und das Wasserwerk Haltern der Gelsenwasser AG ins Hotel Seehof in Haltern am See zu einem Vortrag von Prof. Dr. Hermann Parzinger ein.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beleuchtet das Leben und die Reisewege der ersten Reiternomaden in der eurasischen Steppe. Welche Bedeutung Wasserläufe bei der Besiedelung der rund 7.000 Kilometer langen Landschaft zwischen Osteuropa und Ostasien spielen, erfahren Besucher:innen ab 20.15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Verbreitung der frühen Reiternomaden ist weitgehend an den eurasischen Steppengürtel gebunden. Dieser offene geografische Raum gilt als Zone der intensiven Kommunikation und des lebhaften Austauschs zwischen Ost und West. Zunehmende Bedeutung gewann die Region durch die Einführung und Nutzung des Reitpferdes, das erstmals enorme Geschwindigkeiten bei der Überwindung größerer Stecken zuließ. Der eurasische Steppengürtel wird jedoch von großen Flüssen und Flusssystemen durchzogen. Im Gegensatz zu den Reisewegen der Nomaden erstrecken sich diese von Süden nach Norden und stellen ein bedeutendes Hindernis dar. Die Wasserläufe spielen folglich eine zentrale Rolle bei der regionalen Gliederung der reiternomadischen Kulturverhältnisse in der eurasischen Steppe. Wie das Element Wasser Lebensweise, Ökonomie und Weltanschauung der Menschen von der Mandschurei im Osten bis nach Ungarn bzw. ins Burgenland im Westen prägt, erfahren die Besucher:innen in Parzingers Vortrag "Steppenraum und Flusssysteme: zum Lebensraum früher Reiternomaden".
Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger ist Prähistoriker und seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Bis heute leitet er Forschungsprojekte und veröffentlicht regelmäßig zu wissenschaftlichen und auch kulturpolitischen Themen. Parzinger war Gründungsdirektor der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und von 2003 bis 2008 Präsident des DAI. Er hat Ausgrabungen und archäologische Forschungsprojekte in Sibirien, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Iran durchgeführt und ist Träger zahlreicher Preise, darunter der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Die Berliner Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ist eine weltweit renommierte Kultureinrichtung und ein bedeutender Akteur in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Zu ihr gehören Museen, Bibliotheken, Archive und Forschungsinstitute. Ihre Sammlungen haben universalen Charakter. Sie dokumentieren die kulturelle Entwicklung der Menschheit von den Anfängen bis in die Gegenwart, in Europa wie in anderen Kontinenten.
Für die Anwesenheit vor Ort gilt die 2G-Regelung (geimpft und/oder genesen) sowie das Tragen einer medizinischen Maske oder einer FFP2-Maske. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Teilnehmer:innen-Zahl vor Ort begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten über Ticketpay: https://shop.ticketpay.de/T3K3NE0J.
Der Vortrag ist auch live bei Facebook und auf dem YouTube-Kanal des LWL-Römermuseums zu sehen.

Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger ist Prähistoriker und seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
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Fischförmige Goldbeschläge vom Pferdeschmuck aus dem Grab von Kurgan Arzhan 2 in Tuva, spätes 7. Jahrhundert v. Chr. Das Fischmotiv kehrt regelmäßig in der skythischen Ikonografie wieder und unterstreicht den Bezug der frühen Reiternomaden auf Flusssysteme als Lebensraum. Foto: Vladimir Terebenin, Staatliche Eremitage St. Petersburg
Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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