Tag des Denkmals: Volle Kanne im Schloss Sythen

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Was wäre ein Tag ohne Kaffee? Viele können sich ihren Alltag ohne den schwarzen Muntermacher gar nicht mehr vorstellen. Dabei hat sich die bürgerliche Kaffeekultur erst in den letzten Jahrhunderten zu seiner heutigen Form entwickelt. Was zu Zeiten der Großeltern und deren Großeltern auf den Kaffeetisch gestellt wurde, konnte man nun im Schloss Sythen bewundern.

Kaffeekannen sind eine Leidenschaft von Klaus und Hildegard Pflogmaker. Seit Jahren sammeln die Sythener alte und ungewöhnliche Kaffeekannen aus allen Epochen. Ob Goldrand oder Blümchenmuster: Viele der Gefässe wurden in ihrer Zeit mit ehrlicher Bewunderung und größter Vorsicht behandelt. In den Familien glichen sie eher Schätzen als profanen Gebrauchsgegenständen, und wurden oft nur an Sonn- oder Feiertagen auf den Tisch gestellt.

"Das Motto unseres Museumstages lautete ja 'Vom Guten und Schönen', und dazu passt das Geschirr der Familie Pflogmaker perfekt", freute sich Bärbel Farwick. Die Schriftführerin des Fördervereins Schloss Sythen nahm das Angebot, die rund 200 Kannen während des Denkmaltages auszustellen, gerne an. "Die Besucher waren begeistert", so Farwick. Tatsächlich schwelgten viele der über 120 Gäste an diesem Sonntag sofort in Erinnerungen. "Dieses Geschirr kenne ich noch von früher", war ein oft gehörter Satz. Ob Goldrand oder Prilblumen, buntes oder weißes Porzellan, Jubiläumsprägungen oder Jahreszahlen: Viele gestalterische Elemente konnte man einer ganz bestimmten Epoche zuordnen, und so mancher Besucher fand hier das Geschirr seiner Kindheit wieder.

Über mangelnden Zuspruch brauchten sich die Veranstalter trotz des miesen Wetters nicht zu beklagen. "Kaum hatten wir die Türen des Schlosses geöffnet, standen schon die ersten Besucher davor", berichtete Bärbel Farwick. Dabei nutzten viele das Angebot, sich einmal genauer in dem alten Gemäuer umsehen zu können. Kompetente Führer leiteten die oft von weit her angereisten Gäste dabei umher und konnten mit vielen Fakten und Geschichten aufwarten.

Im großen Saal des Schlosses kamen die Gäste dann wieder zusammen. Hier wartete frischer Kaffee und selbstgebackener Kuchen auf die Besucher. Familie Pflogmaker brauchte aber dennoch keine Angst um ihre guten Stücke zu haben: Die heiße Arbeit des Kaffeeausschanks wurde von den schmucklosen modernen Nachfahren des guten Festtagsgeschirrs übernommen.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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