Spielemesse im Trigon: Der Wurm ist das Ziel
Die Würfel klappern, die Karten knistern: Bei der siebten Spielemesse im Trigon blieben Spielkonsole und PC kalt. Stattdessen wurde gespielt, was auf den Tisch kam: Geliebte Klassiker und brandneue Herausforderungen warteten auf gesellige Familien.
Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, ist genau die richtige Zeit für Gesellschaftsspiele gekommen. Diese Überzeugung teilen das Halterner Jugendzentrum Trigon und die Marler Spieliothek, die seit sieben Jahren einen beliebten Spieletag veranstalten. Zwischen der Essener Spielemesse und dem Weihnachtsfest werden hier nicht nur Punkte gejagt und Figuren versetzt, sondern auch Tipps für den Gabentisch gegeben.
"Wir richten uns mit unserem Angebot vor allem an Familien", erklärt Tina Kraft, die Leiterin der Spieliothek im Marler Stern. So hatte das Team aus Marl vor allem Unterhaltung für vier oder mehr Spieler im Gepäck, die auch von jüngeren Teilnehmern gut verstanden werden konnte. "Natürlich gibt es auch tolle Spiele, die sich an ältere Spieler richten", betont Kraft und verweist dabei auch auf das Spiel des Jahres 2012, "Kingdom Builder", das aber für jüngere Kinder noch zu komplex sei.
Schwankende Schiffe und schmutzige Schweine
Als Publikumsliebling erwies sich an diesem Nachmittag zum Beispiel "Riff Raff". Das Geschicklichkeitsspiel verlangt von den Teilnehmern ruhige Hände, wenn sie von einer wackeligen Galeone Ladung retten müssen. Ebenfalls vorsichtig musste man bei "Bumm Bumm Ballon" sein, bei dem spitze Stäben in einen fragilen Luftballon gedreht wurden. Ein Knall kündete folgerichtig vom Ende einer Runde, und sorgte bei den Kindern für fröhliche Ausgelassenheit.
Etwas ruhiger, aber dafür umso schweinischer ging es bei dem Kartenspiel "Drecksau" zu. "Jeder Spieler hat Schweinchen, die er dreckig machen muss, um zu gewinnen", erklärt Tina Kraft die humorvolle Sauerei. "Allerdings kann man Pech haben, und der Bauer schrubbt die Sau wieder blank." Die originelle Spielidee kam gut an, und erwies sich als gute Unterhaltung für schnelle Runden. Geschummelt werden sollte aber selbst im Schweinestall nicht, dafür aber bei dem Kinderspiel "Mogelmotte". An der Gestaltung hatten Kinder einen großen Anteil, so Tina Kraft. "Hier ist Mogeln nicht nur erlaubt, sondern gehört zum Spiel dazu", erklärt die Expertin. Die anwesenden Spielkinder zwischen drei und zwölf Jahren waren begeistert, und auch die Eltern hatten ihren Spaß.
Es gebe ein Bedürfnis an solchen Spielen, weiß Tina Kraft. "Es ist eine Möglichkeit der Kommunikation, und man kann zusammen Spaß haben, ohne dass man die kleinen Rivalitäten des Alltags mit ins Spiel bringt". So stehe man danach zufrieden vom Tisch auf und hatte eine gute Zeit.
Im Turnier geht es um den Wurm
Für eine solche "gute Zeit" kann man auch schon mal einige Fahrzeit auf sich nehmen, wie Ralf Wickert bewies. Zusammen mit seiner Frau hatte er rund 100 Straßenkilometer bis nach Haltern auf sich genommen, um an dem Heckmeck-Turnier teilzunehmen. Das beliebte Würfelspiel stand an diesem Tag in einem besonderen Licht: Acht Teilnehmer versuchten sich im Spiel gegenseitig "Bratwürmer" zu stehlen, um ihre eigenen Hühner satt zu bekommen. Die beiden besten Heckmecker qualifizierten sich für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in München. Neben Ralf Wickert erwies sich hier auch Maja Dornbach als geschickte Spielerin und konnte ein Gesellschaftsspiel als Preis mit nach Hause nehmen. Denn Gelegenheiten zum Spiel gibt es ja in der dunklen Jahreszeit mehr als genug.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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