Römermuseum: Unter einem Dach mit der Legion
Vermutlich haben es schon die alten Römer gemerkt: Das Wetter in Germanien ist bisweilen unbeständig und überhaupt nicht sommerlich. Dass man Wissen aber auch im Trockenen nicht staubig verpacken muss, zeigt das Römermuseum in den Sommerferien.
Draußen stürmt und schauert es, und Langeweile macht sich breit? Wenn sich Seebad oder Sportplatz nicht als Unterhaltungsfläche anbieten, springt das Römermuseum gerne in die Bresche. Schon seit Jahren bieten die Geschichtsexperten ein buntes Ferienprogramm an, bei dem die Besucher nicht nur unterhalten werden, sondern auch noch etwas lernen können. Nachdem Familien mit Kindern ab acht Jahren in der vergangenen Woche fleißig als Ausgrabungshelfer buddeln konnten, wurde es am Wochenende auch ohne Spielplatzkleidung interessant. Denn wie lebten eigentlich diejenigen, die damals bei der Legion anpacken mussten, wenn neues Werkzeug hergestellt werden musste, Keramik gebraucht wurde oder das Eisen heiß zu schmieden war?
"Handwerker der Legion" heißt die Themenführung durch das Museum, die noch bis September im zweiwöchigen Rhythmus zu sehen ist. Hier erfahren die großen und kleinen Gäste, wie wichtig die Arbeit all jener Handwerker war, die die Legionäre mit allem Lebensnotwendigen versorgten und sich um die alltäglichen Werkzeuge kümmerten, die man im germanischen Grenzland so brauchte. Dabei blieb es natürlich nicht nur bei der grauen Theorie, sondern es durfte auch angepackt werden. Wie schwer ist zum Beispiel so eine Rüstung eines Legionärs? Wie fühlt sich das Marschgepäck an? Und wie sahen die Werkzeuge aus, mit denen die Handwerker so arbeiten? Spätestens, wenn die Kinder das Gewicht einer Rüstung mittels eines Seiles ziehen durften oder selbst einmal ein Römerzelt von innen erkundeten, spielte das graue germanische Wetter draußen keine Rolle mehr.
Auch im August hat das Museum übrigens viel zu bieten: Am 1. August lädt die Schreibwerkstatt zum Umgang mit Feder und Papyrus ein (Anmeldung bis Mittwoch, 29. Juli), und am 23. August kommt ein fast waschechter Legionär zu Besuch.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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