Römermuseum: Lernen mit Asterix
Haltern. Mit den Galliern durchs Römerlager: Wie man mit Asterix und Obelix antike Geschichte vermitteln kann, zeigte das Römermuseum mit einer ganz besonderen Führung. Der Andrang verriet, wie beliebt die beiden Comic-Gallier auch 50 Jahre nach ihrer Erfindung immer noch sind.
Wohl kaum ein Autorenduo hat das allgemeine Interesse an der römischen und gallischen Geschichte so beflügelt, wie René Goscinny und Albert Uderzo. Ihre Figuren Asterix und Obelix bewohnen ein fiktives gallisches Dorf in der heutigen Bretagne, erleben eine Menge Abenteuer und bringen durch ihren handfesten, aber unblutigen Widerstand gegen Roms Legionen deren Anführer Julius Caesar immer wieder in Rage. In den charmanten und witzigen Bildgeschichten verarbeiten die Autoren eine Menge historisches Wissen, und daher sind Asterix und Obelix nicht nur bei Comicfreunden, sondern auch bei Pädagogen und Historikern beliebt.
Immer auf den Spuren von Asterix und Obelix
Auch Sabine Holländer bediente sich der beiden Gallier: Die Historikerin leitete eine große Schar an wissbegierigen Kindern und Erwachsenen durch das Museum, immer auf den Spuren von Asterix und Obelix. In der Geschichte "Asterix als Legionär" schleichen sich die beiden Freunde als Hilfstruppen verkleidet in die römische Armee ein - ein perfekter Einstieg in das Thema. "Wie sah denn so ein Römerlager aus?" fragte die Expertin und stellte den großen und kleinen Besuchern im Modell eine solche Befestigung vor. Hier zeigte sich im Vergleich mit dem Comic, dass die künstlerische Freiheit mit dem Zeichner etwas durchgegangen war: "Im Buch ist das Lager so richtig schön bunt, wobei die Gebäude in Wirklichkeit eher braun und grau waren", erklärte Holländer.
Auch die Germanen werden auf die Schippe genommen
Der Fantasie tat das keinen Abbruch, und mit viel Eifer ließen sich die Kinder auf das Thema ein. Ganz nebenbei lernten sie dabei eine Menge über Geschichte - und auch Geographie: Auf der Landkarte konnten die Besucher die einzelnen Schauplätze der Asterix-Geschichten verorten, die zumeist im römischen Reich spielen. Bei "Asterix bei den Goten" werden zum Beispiel auch die Germanen auf die Schippe genommen, auch wenn sich die Autoren dabei eher am preußischen Militarismus, als an den tatsächlichen Völkern jenseits des Rheins orientierten. Der Lernfreude taten die kleineren Ungenauigkeiten keinen Abbruch, und so nahmen die Besucher eine Menge Wissen mit nach Hause.
Hintergrund:
Übrigens weitet sich das Asterix-Universum immer weiter aus: Wenn im Herbst das neueste Comic-Abenteuer der beiden Gallier erscheint, geht es ins heutige Schottland. So dürften auch zukünftige Pädagogen weiterhin auf die lustigen Gallier zählen, deren Geschichten die Lernfreude steigern wie ein gut gebrauter Zaubertrank.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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