Plattdeutsche Führung: Niederdeutscher Hochgenuss
In großen Städten sind sie überall zu sehen: Touristenführer mit bunten Schirmen oder Tafeln, die aufgeregt in Englisch, Japanisch oder Deutsch plappernd von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen. In Haltern dagegen gibt es das Kontrastprogramm: Heinz Kallhoff. Seine Art ist westfälisch-ruhig, seine Sprache das Halterner Platt, und sein Wissen über die Stadt nicht nur oberflächlich angelesen.
Es gibt nicht viele Menschen, die für eine plattdeutsche Führung durch die Seestadt so gut geeignet wären, wie Heinz Kallhoff. Fast ein halbes Jahrhundert lang war das Halterner Urgestein als Beamter im Dienst der Stadt, bevor er vor fünf Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging. Doch wer glaubt, den ehemaligen Pressesprecher habe die Langeweile gepackt, kennt ihn schlecht: Mit seinem Expertenwissen über die münsterländische Mundart und seine Heimatstadt führt er nun Besucher durch Haltern, denen er dabei nicht nur die vielen kleinen und großen Sehenswürdigkeiten, sondern auch die plattdeutsche Sprache näherbringt.
Das heimatliche Idiom ist eine von Kallhoffs großen Leidenschaften. Seit über 20 Jahren ist er in der Plattdeutschen Bühne aktiv, und viele Stücke hat er bereits in die Halterner Sprache übertragen. So wechselt er mühelos vom Platt- ins Hochdeutsch, und sorgt in seiner heimatlichen Tracht für eine besondere Atmosphäre bei den Mitlaufenden. Unter dem Motto "Kiek äs rüm" werden so nicht nur Halterner angesprochen, sondern alle Menschen, die sich gerne auf die unterhaltsame plattdeutsche Stadtführung einlassen möchten. Berührungsängste vor der Mundart braucht man bei Heinz Kallhoff jedenfalls nicht zu haben.
"Kiek äs rüm" ist nur eine von vielen Führungen, die die Touristen-Information der Stadt Haltern anbietet: Am Samstag, 2. August, heißt es „Von Menschen und Marotten“, während am 6. September eine Führung mit dem Kiepenkerl auf dem Programm steht. Weitere Informationen gibt es unter 02364 933-365 oder-366.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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