Mit iPad und cista in die Römerzeit: Neues multimediales Angebot im LWL-Römermuseum
Haltern. Das LWL-Römermuseum in Haltern am See bietet eine neue Führung mit iPad und cista, einem Weidenkorb, an. Ausgerüstet mit moderner Technik und antikem Gepäck geht es für Familien mit Kindern ab Sonntag (27.11.) auf Entdeckungstour in die Römerzeit. Dann steht den Besuchern des LWL-Römermuseums auch das iPad zur Verfügung. Das Besondere bei dieser Führung: Neue Medien und Ausstellungsobjekte werden miteinander verknüpft.
Smartphones und Tablets üben auf Kinder und Jugendliche eine besondere Anziehungskraft aus. Renate Wiechers, Referentin für Museumspädagogik und stellvertretende Museumsleiterin des LWL-Römermuseums, erklärt: "Mit dem iPad steht uns ein sehr abwechslungsreiches Medium zur Verfügung. Seine interaktive Handhabung schafft eine Lebendigkeit, die auf die Ausstellungsstücke überspringt und einen neuen Zugang ermöglicht." Das macht sich das neue Vermittlungskonzept zunutze: Es setzt auf eine Kombination von moderner Technik und klassischen Hands-on-Materialien, also Nachbildungen von Museumsobjekten zum Begreifen.
Neues Museumsprogramm im Test
Das Konzept geht auf: Das zeigt ein Test mit Lotta Neumann und ihrer Freundin (10 Jahre), den Wiechers am Donnerstag (24.11.) - noch vor dem offiziellen Start des Programms -durchgeführt hat. "Wir entwickeln unser museumspädagogisches Programm immer in enger Abstimmung mit der Zielgruppe, denn nur so funktioniert es." Die beiden Probanden haben sichtlich Spaß: Erst wird die Tunika übergeworfen und dann geht es mit iPad und der "cista", dem gut gefüllten römischen Weidenkorb, in Eigenregie durch die Ausstellung.
Mit Lupus durch das Römerlager
Virtuell begleitet werden sie dabei von Lupus, einem Jungen aus der Lagervorstadt. Er kennt sich aus mit dem Leben im Römerlager, führt zu bestimmten Objekten, stellt Aufgaben und gibt Rätsel auf. Lupus sorgt auch dafür, dass alles, was sich in der "cista" befindet, im richtigen Augenblick zum Einsatz kommt. Die Kinder werden zum Beispiel aufgefordert, Nachbildungen von zerbrochenen Knochenschnitzereien in unmittelbarer Nähe der Originale wieder zusammenzusetzen. "Das Umgehen mit Dingen, die sonst nur hinter Glas zu sehen sind, ist gerade dann umso wichtiger, wenn der Rundgang ansonsten nur Berührung mit dem Touchscreen bietet", meint Wiechers. Gerade dieser Dreiklang von moderner Technik, klassischen Hands-on-Materialien und den Originalfunden ist es, der ein kurzweiliges und zugleich tiefes Eintauchen in die Römerzeit ermöglicht. Ein einzigartiges Erlebnis für die ganze Familie.
Die Konfiguration der Geräte war kein Kinderspiel. Die Entwicklung der erforderlichen Apps, ihre Gestaltung und Programmierung waren aufwendig. Unterstützt wurde das LWL-Römermuseum daher vom Verein der Freunde und Förderer des Museums. Sie haben die App-Entwicklung durch den Gestalter Stefan Matlik überhaupt erst möglich gemacht. Den Rundgang konzipiert haben Alexandra Boßmann und Sabine Holländer, zwei freiberufliche Museumspädagoginnen.
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