Abschluss der kreativen Schreibwerkstätten
Live aus der Halterner Stadtbücherei
Haltern. Im März starteten wieder zwei kreative Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche, initiiert von der Stadtbücherei Haltern am See und Schreibland NRW. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die beiden Kurse der Halterner Autorinnen Mareike Graepel und Sandra Rodenkirchen bis Mitte Juni via Zoom statt, denn Veranstaltungen in der Stadtbücherei waren vorher nicht möglich. Geschrieben wurde trotzdem, und das nicht zu knapp.
„Die Texte, die für die Abschlusslesung meines Kurses vorbereitet wurden, umfassen in Summe mehr als 15.000 Wörter“, freut sich Sandra Rodenkirchen, die den acht- bis zwölfjährigen AutorInnen mit kreativen Schreibimpulsen zur Seite stand. „Das ist grandios!“ Doch trotz kreativer Spiele, Buchorakel und Spontangeschichten per Zoom — die Kinder waren sich einig: Digitale Treffen ersetzen auch in Zukunft nicht das gemeinsame Miteinander in der Stadtbücherei als Ort der Begegnung von Geschichten- und Schreibbegeisterten. Besonders gefreut haben sich die meisten TeilnehmerInnen daher, als die letzten zwei Treffen mit negativem Corona-Test und medizinischen Masken in kleinen Gruppen in der Stadtbücherei veranstaltet werden konnten. Auch die Abschluss-Lesung war besonders, da erstmals live in der Stadtbücherei gelesen wurde, während das Publikum über Zoom teilhaben konnte.
Auch die „älteren“ SchreiberInnen waren sehr produktiv – bei den vorwiegend online stattfindenden Terminen entstanden Romanansätze, Kurzgeschichten, Fan-Fiction-Storys und Poetry Slam-Texte. „Ich bin immer wieder aufs Neue voller Bewunderung für die kreativen Ideen der Jugendlichen“, so die Leiterin des Kurses für zwölf- bis 16-Jährige, Mareike Graepel. „Aber in den Pandemie-Zeiten ist es nochmal eine viel anstrengende Situation, in der Ideen, Charaktere und Plots verständlicherweise nicht ganz so leicht aufs Papier fließen. Hut ab, dass die Schreibenden so fantastische Texte geschrieben haben, in Zeiten, in denen man immer wieder nur zu Hause sitzt und nicht nur wenige Erlebnisse hat, sondern auch noch kaum Hobbys ausüben kann und vor allem extrem wenig andere Menschen sieht – die ja die Essenz für das Schreiben sind. Ohne Begegnungen kein Leben, ohne Beziehungen keine Inspiration.“
In einigen Texten wurden auch in dieser Schreibwerkstatt einige Themen verarbeitet, die den Jugendlichen persönlich nahe gehen. Einige sind aus eigenen Erfahrungen geschrieben, andere – die eher schockierenden Absätze in einigen Texten – als Weg, Nachrichten aus aller Welt und gesellschaftliche Missstände zu bewältigen. Mareike Graepel: „Schreiben kann heilsam und therapeutisch sein, kann aber auch aufrütteln und die Welt verändern. Worte können das. Und unsere Schreibenden haben viele starke Worte gefunden.“
Hintergrund:
In Kurs 1, unter der Leitung von Sandra Rodenkirchen, entstanden fantasievolle und tierisch spannende Geschichten von Laura Buckstegge, Maya Geismann, Frida Giebing, Luzie Gossilin, Mia Majstorovic, Marit Kleine Büning, Marie Rodenkirchen, Emma Roters, Juliana Steuber, Luisa Witzke, und Viktoria Zborala.
In Kurs 2 schrieben, unter Leitung von Mareike Graepel, Johanna Bendieck, Nils Burhoff, Alva Graepel, Leni Grewer, Henrike Hökenschnieder, Nele Hülsmann, Florian Knoch, Mia Peter, Laura Pfeiffer, Lilù Schmuck, Emilia Steuber und Jule Brinkert.
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