Gänsemarkt: Nass, aber glücklich

Der Gänsemarkt in Haltern ist seit Jahren ein Erfolg. Fotos: Ralf Pieper
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Volles Haus trotz Regen: In den wenigen trockenen Stunden am Wochenende zeigte sich der Gänsemarkt von seiner gewohnten Seite. Straßen und Teller waren gefüllt, Geschäftsleute und Besucher zufrieden.

Am Samstag war es noch ruhig in der Seestadt. Für den Gänsemarkt nicht ungewöhnlich, denn traditionell ist der verkaufsoffene Sonntag der größere Magnet. Das Rezept, einen ruhigen Einkaufsbummel mit einem rustikalen Straßenfest und einem Bauernmarkt zu verbinden, ging für die Werbegemeinschaft auch in diesem Jahr auf. Trotz dunkler Wolken stiegen tausende Besucher zwischen Münster und Düsseldorf in ihre Autos, um der Seestadt einen Besuch abzustatten. Die Nummernschilder auf den vollen Parkplätzen zeugten von dem großen Interesse, das auch außerhalb der unmittelbaren Umgebung Halterns herrscht.

Die namensgebenden Federtiere spielten dabei längst nur eine Nebenrolle. Zwar schnatterten sie in ihrem gewohnten Gatter auf dem Markt vor sich hin, aber nur den naturfremdesten Stadtgewächsen waren sie mehr als einen kurzen Blick wert. Zu verlockend war das Angebot an frischen Bauernwaren, das von Käse über Wurstspezialitäten, Marmelade oder Brot bis hin zu - wer hätte es anders erwartet - frischem Gänsebraten reichte. Der Andrang war vor allem um die Mittagszeit so groß, dass man für den Bummel genug Zeit einplanen sollte.

Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Als hätten sich alle Wettergötter zu einem Stelldichein verabredet, begrüßte Haltern seine Besucher mit einem zünftigen münsterländischen Landregen. Doch da die Türen der Halterner Kaufleute offenstanden und auch an mitgebrachten Schirmen kein Mangel herrschte, mussten die Gäste keine Flucht antreten, die so kopflos wie die feilgebotenen Gänsebraten gewesen wäre.

Während die lebenden Schnattertiere angesichts des Himmelswassers nur gleichgültig das Gefieder schüttelten, konnten auch die Besucher für einen guten Zweck Federn lassen. In Zusammenarbeit mit dem Café ArtemPause ließ Frisör Andreas Althoff die Schere klappern und sammelte so Spendengelder für bedürftige Menschen in Brasilien. Die Regenzeit in Haltern hilft auf diese Weise auch während der Regenzeit in Südamerika, und so mancher Besucher ließ sich die Haarpracht trimmen.

Der Gänsemarkt erwies sich so im Ganzen wieder als ein fester Höhepunkt im Halterner Stadtkalender, auch wenn sich mancher schöneres Herbstwetter gewünscht hätte. Aber November ist eben November, und mit der richtigen Kleidung und einem warmen Getränk ließ es sich auch in einer nassen Seestadt gut aushalten.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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