Ein weites Feld

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Das Maislabyrinth Terhardt zieht viele Besucher aus der Stadt an.

Der Strahl einer Taschenlampe geistert an den Maispflanzen entlang und zaubert bizarre Schatten auf das Feld. Knisternd bahnt sich eine Gruppe den Weg durch das Labyrinth. Auf einmal ruft eine Stimme: „Ich habe einen gefunden! Kommt her!“

Im Maisfeld auf Stempeljagd: Dieses einfache, aber erfolgreiche Konzept bescherte dem Lippramsdorfer Hof Terhardt auch am vergangenen Wochenende wieder einen üppigen Besucherstrom.
„Uns fehlt noch der Astronaut“, grübeln Mateus Thomitzek und Mike Kronsfoth. „Los, lass uns dort mal nachsehen!“ Die beiden Teenager aus Castrop stürmen durch die verwinkelten Gänge, um ihr Stempelbuch zu füllen. Die Stationen sind im ganzen Feld verstreut, und so ist es eine spannende Suche, bis endlich alle Motive zusammen sind. Auch eine Familie aus Marl ist auf der Jagd. „Haben Sie die Rakete schon gefunden“, fragen die vier Entdecker eine entgegenkommende Gruppe. Kopfschütteln. „Aber das UFO haben wir schon. Das ist... hm, die Richtung glaube ich“. Der Mann weist unbestimmt nach Westen. Bei den verwinkelten Gängen verliert man ja auch schnell die Übersicht.

Ein spannendes, aber harmloses Vergnügen für die ganze Familie: Die Idee, ihr Maisfeld zu einem Labyrinth umzugestalten, hatte die Bauernfamilie Terhardt schon vor einigen Jahren. Im Laufe der Zeit wuchs das Angebot immer weiter und umfasst jetzt auch eine GoKart-Bahn, mehrere Hüpfanlagen, ein Bällchenbad und noch einiges mehr. „Wir versuchen, immer wieder etwas Neues zu bieten“, sagt Martin Terhardt lächelnd. „In diesem Jahr ist eine Seilbahn hinzugekommen, und die GoKart-Bahn wurde ausgebaut.“

Die Investitionen scheinen sich auszuzahlen: Wer am Samstag zur „Spuknacht“ bei Terhardts vorfuhr, fand den Parkplatz gut gefüllt. Vor allem Besucher aus dem Ruhrgebiet nutzten den kurzen Sprung über die Lippe ins Münsterland, um sich im Mais zu verlieren. Martin Terhardt scheint hier einen Nerv getroffen zu haben: Für einen Abend kommen die Städter auf‘s Land, genießen ihren kleinen Urlaub auf dem Bauernhof, und fahren danach wieder nach Hause. Es steht zu vermuten, dass auch die nächsten Spuknächte am ersten, dritten und letzten Samstag im Oktober gut besucht sein werden. Danach wird der Mähdrescher kommen und der Winter wird Stille über das Land legen - bis es dann im nächsten Sommer wieder losgeht.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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