Die Liebesgeschichte meiner Eltern
Lesung von Randi Crott: "Erzähl es niemandem"
Haltern. In Kooperation mit der Stadtbücherei, dem Altertumsverein und der Musikschule veranstaltet die VHS aus Anlass des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eine Lesung mit der Journalistin und Autorin Randi Crott. Die Lesung beginnt am Dienstag, 31. Januar, um 19 Uhr im Alten Rathaus in Haltern am See.
Hiltrud Schlierkamp wird als stellvertretende Bürgermeisterin zur Begrüßung sprechen, Der musikalische Rahmen wird vom A-capella-Chor der städtischen Musikschule unter der Leitung von Verena Voss gestaltet.
Mit großer Leidenschaft rekonstruiert die Autorin Randi Crott den Lebensweg ihrer Eltern. Er reicht von der Verfolgung der Juden in Deutschland über die deutsche Besatzung in Norwegen bis hin zu den Problemen der Vergangenheitsbewältigung nach dem Krieg. Randi Crott hat sich in einem bewegenden Buch auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie gemacht.
Die Journalistin, geboren 1951 in Wuppertal, arbeitet für Radio und Fernsehen. Neben der Moderation von WDR-Sendungen wie Mittagsmagazin, Mon Talk, Funkhausgespräche, West.art-Talk, West.art, Literatur im Römer, Aktuelle Stunde, ARD-Radionacht der Hörbücher und 3 nach 9 ist sie Autorin verschiedener Filme.
Zu Inhalt des Buches: Lillian ist 19 Jahre alt, als sie sich in Helmut verliebt. Ostern 1942, auf der Insel Hinnoy, nördlich des Polarkreises, begegnet die Norwegerin dem deutschen Soldaten. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Aber Lillian kommen Zweifel. Diesen Mann darf sie nicht lieben, nach allem, was die Deutschen ihrem Land angetan haben. Als in ihrer Nachbarschaft eine jüdische Familie verschwindet, stellt sie den jungen Deutschen zur Rede. Helmut nimmt ihr ein Versprechen ab: „Erzähl niemandem, was ich dir jetzt sage.“ Dann offenbart er ihr, dass seine Mutter Jüdin ist, dass er sich in der deutschen Wehrmachtsuniform versteckt hält und dass er jeden Tag mit der Angst vor Entdeckung lebt. Dass sie jüdische Wurzeln hat, erfährt Randi Crott erst, als sie erwachsen ist. Und genau wie ihre Mutter 1942 soll auch sie jetzt - über zwei Jahrzehnte nach dem Krieg - mit niemandem darüber sprechen. Bis zum Tode des Vaters bleibt seine Geschichte verborgen. Weggepackt in alten Briefen und Dokumenten.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
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