Volkstrauertag im Zeichen von Corona
Bürgermeister legt Kränze nieder
Haltern. Wegen des verstärkten Schutzes vor dem Corona-Virus hat Bürgermeister Andreas Stegemann am Samstag, 14. November, in aller Stille zwei Kränze am Ehrenmal an der Römerstraße niedergelegt. „In Absprache mit den örtlichen Schützenvereinen haben wir uns darauf verständigt, die bisher üblichen Kranzniederlegungen nicht durchzuführen“, erklärte er.
Andreas Stegemann sagte zudem: Ich wünsche mir, dass dies - hoffentlich nur in diesem Jahr – so erforderlich ist, so dass wir im November 2021 die Kranzniederlegung wieder unter Beteiligung weiter Teile der Bevölkerung begehen können. Für mich ist es entscheidend, deutlich zu machen, wie wichtig es uns ist, trotz dieser eingeschränkten Möglichkeiten der Opfer beider Weltkriege zu gedenken.“Denn der allergrößte Teil von den Bürgerinnen und Bürgern gehört einer Generation an, die den Zweiten Weltkrieg gottlob nicht erleben musste. „Aber wir kennen in unserem Umfeld nach wie vor Frauen und Männer, die unter der Nazi-Diktatur und unter den unvorstellbaren Verhältnissen während des Krieges und auch unter der Vertreibung gelitten haben. Diese wenigen Personen sollten wir, so lange es noch geht, als wichtige Zeitzeugen befragen.“
Das betonte der Bürgermeister auch vor dem Hintergrund, dass der Satz, aus der Geschichte zu lernen, immer noch richtig ist. „Unsere Generation trägt keine Schuld an den Kriegen. Für uns jedoch erwächst aus diesen Kenntnissen eine Verantwortung, mit aller Kraft dazu beizutragen, gewalttätige Auseinandersetzungen im Großen wie im Kleinen zu vermeiden. Wir alle kennen genügend Beispiele im aktuellen Tagesgeschehen, bei denen das leider nicht gelingt oder nicht gelungen ist.“
Andreas Stegemann versicherte, ein großer Freund des „Miteinanderredens“ zu sein. „Ganz in diesem Sinne würde ich auch gerne mit vielen Halterner Bürgerinnen und Bürgern den Volkstrauertag begehen – als einen Tag der Begegnung und des Austausches darüber, was die Kriegstoten der Vergangenheit uns für die Gegenwart und Zukunft mitgeben können. Ebenso ist es ein guter Brauch, zum Totengedenken eine Weile zu schweigen angesichts des unsagbaren Leids, das Gewalt und Kriege über Menschen aller Völker gebracht haben. Aber lassen Sie uns nicht im Schweigen verharren. Lassen Sie uns vielmehr hartnäckig darin sein, immer wieder miteinander zu reden. Auch und gerade mit den Widersachern unserer friedlichen, offenen Gesellschaft – auch und gerade am Volkstrauertag.“
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