Auf den Spuren von Goethe, Schiller und Wagner
Haltern/Dresden. Der Förderverein der Stadtbücherei Haltern am See veranstaltete jetzt wieder eine Kulturreise. 48 Klassik- und Kulturfreunde aus Haltern (und Umgebung) fanden sich am Ostersonntagmorgen ein, um unter der Leitung von Josef Lehmkuhl in die sächsische Metropole nach Dresden zu fahren. Bei herrlichem Wetter ging es gut gelaunt und mit einem österlichen „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel über Kassel nach Sachsen. Mit Texten und Musikeinspielungen von und über Johann Sebastian Bach, Richard Wagner und Johann Wolfgang von Goethe wurde die lange Fahrt zu einer kurzweiligen „Musik- und Klassiker-Lesung“, wobei es für die meisten Reiseteilnehmer neu war, im Anblick der Chemie-Skyline von Leuna bei Leipzig zu hören, dass Goethe – neben seinen vielen anderen Fähigkeiten – auch ein leidenschaftlicher Chemiker war und in Jena das erste Chemieinstitut an einer deutschen Universität gegründet hat. Bei herrlichem Frühsommerwetter erreichte man am Nachmittag Dresden, wurde durch Richard Wagner „freudig begrüßt“ und konnte am Nachmittag bei einem ersten Spaziergang entlang der Elbe den einzigartigen „Canaletto-Blick“ auf Dresden genießen. Nach einem kleinen Abendessen im schicken MARITIM-Hotel stand dann ein Konzert der Philharmoniker mit Werken von Mozart und Bruckner im Kulturpalast auf dem Programm. Am Ostermontag – nach einem opulenten Frühstücks-Buffet – fuhr die Reisegruppe in die sächsische Schweiz zur Festung Königstein, wo der sympathische „Schließhauptmann Clemens“ mit einer hochinteressanten und originellen Führung das damalige Leben auf der Festung erklärte und – wie einst August der Starke – seine Gäste mit einem „Tischlein-deck-dich“ überraschte. Mittagspause war am „Blauen Wunder“ im historischen Schillergarten an der Elbe, da wo Friedrich von Schiller seine von Beethoven vertonte Ode an die Freude geschrieben hat und sich in die Gustel von Blasewitz verliebte. Anschließend ging es an der neuen Waldschlößchen-brücke vorbei zurück ins Hotel. Um 16:30 Uhr fuhr man dann die kurze Strecke zur weltberühmten Semperoper, um in festlicher Kleidung Richard Wagners Oper Tannhäuser zu genießen. Es war (am Ort der Uraufführung von 1845) eine sehr gelungene Inszenierung mit einer hochkarätigen Besetzung, die alle in ihren Bann zog und noch bis „in die Träume nach Mitternacht“ nachwirkte. Am nächsten Tag konnten die Reiseteilnehmer nach einer Stadtrundfahrt und dem Besuch des Jagdschlosses Moritzburg den Nachmittag in Dresden selbständig gestalten und ihre Eindrücke beim gemeinsamen Abendessen (mit viel Radeberger) im Sophienkeller im Taschenbergpalais austauschen. Die Rückfahrt führte über Weimar, wobei Josef Lehmkuhl und Bernhard Köster mit Informationen auf die Sehenswürdigkeiten der Klassikerstadt, insbesondere die Anna-Amalia-Bibliothek, einstimmten und vor allem Lehmkuhls Text „Mensch Goethe“ (eine emotionale Goethe-Kurzbiographie) zu Herzen ging. Pünktlich kam man in Weimar an und konnte wahlweise den berühmten Rokokosaal der Bibliothek, das Goethehaus am Frauenplan oder den Park an der Ilm mit den Denkmälern von William Shakespeare und Franz Liszt besichtigen. Nach einem abschließenden Mittagessen im historischen Ratskellergewölbe ging es dann zurück nach Haltern, wo alle unversehrt und mit emotionalen Eindrücken (und einer Kaffeepause mit Dresdener Eierschecke) um 20:00 Uhr wieder ankamen und fanden: das war eine „klasse Reise“. Am 15. Mai, am Tag der offenen Museen, lädt der Förderverein zu einer Rückschau und einem Diavortrag (bei Kaffee und Gebäck) dieser eindrücklichen Reise um 16:30 in die Stadtbücherei ein. Zuvor ist (ganztägig) die Ausstellung „Weiße Weisheiten, weise Weißheiten“ von Josef Lehmkuhl zu besichtigen. Alle Reiseteilnehmer und Gäste sind herzlich eingeladen.
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