Altertumsverein: Der doppelte Lebenstein
Alexander Lebenstein war nicht nur der einzige jüdische Halterner, der den Holocaust überlebte, sondern auch ein engagierter Bürger, der in seinen letzten Lebensjahren viel für die Aussöhnung und gegen Diskriminierung getan hat. Der Altertumsverein erinnert nun mit zwei Büsten an den Ehrenbürger.
Zufrieden streicht Jan te Kulve über die dunkle Bronzeoberfläche, In sechs Wochen mühevoller Kleinarbeit hatte der niederländische Künstler aus Eibergen nach fotografischen Vorlagen eine detailreiche Gußform erstellt. Nachdem das Metall erkaltet war, feilte und polierte der erfahrene Kunsthandwerker so lange, bis zwei Büsten des verstorbenen Ehrenbürgers von Haltern, Alexander Lebenstein geschaffen waren.
Zur Übergabe waren Gäste aus Deutschland angereist, die die Bildnisse in die Seestadt bringen würden. Maaike Thomas, Ratsfrau der Grünen, Dieter Zagefka vom Altertumsverein und Stadtbüchereichef Bernhard Köster nahmen die Kunstwerke in Empfang. "Der Altertumsverein hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Ehrenbürgern mit einer Büste im Rathaus ein Denkmal zu setzen", betont Bernhard Köster. "Die meisten waren auch Mitglieder im Altertumsverein, aber natürlich wollten wir auch Alexander Lebenstein gedenken. Bei dieser Gelegenheit haben wir gleich zwei Büsten anfertigen lassen." Eines der beiden Bildnisse soll bald in der Alexander-Lebenstein-Schule stehen, während das andere ins Rathaus übergeben wird. "Damit entsprechen wir auch einem Wunsch der gesamten Halterner Ratsfraktion, die mit diesem Anliegen an den Altertumsverein herangetreten war", so Köster.
Neben den beiden Büsten konnte Jan te Kulve auch einen besonderen Entwurf in Bronze gießen: Im Rahmen eines Schülerwettbewerbes war ein Kunstwerk geschaffen worden, das eine kuppelförmige Laube über einem Davidstern zeigt. Das Werk nimmt Bezug auf Lebensteins Autobiographie und soll nun ebenfalls in der Schule aufgestellt werden.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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