1. Bierbörse: Mit Schaum, Charme und Galeone

Eine "Galeone" als Bierschänke: Mit ungewöhnlich gestalteten Ständen feierte die 1. Halterner Bierbörse im Galenpark Premiere. Fotos: Ralf Pieper
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  • Eine "Galeone" als Bierschänke: Mit ungewöhnlich gestalteten Ständen feierte die 1. Halterner Bierbörse im Galenpark Premiere. Fotos: Ralf Pieper
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Sonnenschein, Blätterrauschen, und das leise Klirren der Gläser: Der Kardinal-von-Galen-Park verwandelte sich am Wochenende in einen einzigen großen Biergarten. Die Halterner reagierten auf die 1. Bierbörse mit Neugier, auch wenn einige Verkäufer das volle Potential noch nicht ausgeschöpft sehen.

In sommerlicher Atmosphäre verschiedene Biersorten probieren, gemeinsam zusammensitzen und bei einem kleinen Imbiss plaudern: Mit diesem einfachen Konzept möchte die Bierbörse Besucher begeistern. Der Tross aus Brauereien und Gastronomen, der seit einigen Jahren quer durch Deutschland zieht, hatte zum ersten Mal auch in der Seestadt Station bezogen. Im Kardinal-von-Galen-Park reihten sich die Bänke und Theken aneinander. Mit teilweise ausgefallen gestalteten Ständen, etwa einer Piratengaleone, und exotischen Biersorten warben die Wirte um Kunden.

Auch eine fantasievolle Verkleidung konnte zu Werbezwecken nicht schaden, wie Michael Schindler weiß. Als "Bruder Michael" im Mönchsgewand stellte der Mitarbeiter einer belgischen Brauerei ein dunkles Klosterbier vor. Als einfaches Gebrauchsprodukt mochte er seinen Gerstensaft allerdings nicht verstanden wissen, sondern er verglich ihn eher mit einem guten Wein: "Unser Bier ist nicht einfach zum Wegschütten gedacht", machte Schindler klar, "wir genießen es auf belgische Art mit Ruhe und ein paar Erdnüssen".

An Gemütlichkeit mangelte es den Besuchern im Galenpark jedenfalls nicht. Die breiten Tische waren gut besetzt, ohne dass es zu eng wurde. Verschiedene Musiker sorgten mit Livemusik für Unterhaltung, und eine Auswahl an nichtalkoholischen Getränken erfrischte auch die jüngeren Besucher und Autofahrer unter den Gästen. Wer nicht nur dem herben Gerstensaft frönen wurde, aber dennoch nicht auf Alkohol verzichten wurde, kam ebenfalls auf seine Kosten.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kirschbier? "Bruder" Michael geriet in seinem warmen süddeutschen Akzent ins Schwärmen: "Besonders für die Damen haben wir da ein besonderes Rezept", erklärte er und erzählte begeistert von den echten Sauerkirschen, die beim Gärprozess eine fruchtige Rolle spielen. Wer es etwas klassischer mochte, konnte sich an anderer Stelle mit bunten Cocktails versorgen. "Die Drinks sind eine willkommene Abwechslung", betonte der Mann hinter der Bar, Patrick Brüggen. "Besonders gegen Abend werden sie gerne angenommen."

Hat die Bierbörse denn das richtige Konzept für Haltern? Vom Ambiente in Haltern waren die Standbetreiber jedenfalls überzeugt. "Ein toller Platz mit tollen Leuten", lobte "Bruder" Michael, während der Cocktailspezialist deutlich skeptischer war. "Die Resonanz könnte besser sein", so Brüggen, "viele Leute schauen nur und probieren nichts. Aber vermutlich braucht das einfach noch Zeit." Nach den Erfahrungen in anderen Städten zeigte Brüggen aber Optimismus: "Wenn die Bierbörse ein paar Mal stattgefunden hat, wird sie auch in Haltern seine Freunde finden".

Und die Besucher? "Wir kennen schon einige Bierbörsen auch in anderen Städten, und wir finden, Haltern ist eine der besten", so Günter und Gabriele Mletzko. Das gutgelaunte Ehepaar aus Recklinghausen war voll des Lobes für die naturnahe Parkumgebung und die freundliche Stimmung im Galenpark. "Das hier ist schon etwas anderes als ein Wochenmarkt mitten in der Stadt", freute sich Mletzko, "Haltern hat eben einen besonderen Charme."

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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