Von diesen Jahren hat der gesamte Stadtteil profitiert
Rentfort-Nord. Nein, ein totaler Neuanfang ist es nicht, auch wenn die finanzielle Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ nach sechs Jahren für den Bereich Rentfort-Nord Ende des Jahres 2012 ausgelaufen ist. Denn die Arbeit der Stadtteilmanagerinnen Ute Ellermann und Tülün Kabis-Staubach war sehr erfolgreich und so konnte nun die symbolische „Staffelübergabe“ an die engagierten Bürger aus dem Stadtnorden erfolgen, die in den nächsten Jahren die begonnene Arbeit fortsetzen wollen.
Seit dem Jahr 2007 war das „Stadtteilbüro“ im Geschäftszentrum an der Schwechater Straße Anlauf- und Koordinierungsstelle für die Aktivitäten, bei denen die Stadtteilmanagerinnen vom „Büro für Architektur und Stadtentwicklung“ (BASTA) mit Sitz in Dortmund von der Stadt Gladbeck, allen voran in Person von Carola Paß-Claasen (Amt für Stadtplanung und Bauaufsicht) sowie Thomas Andres (Amt für Soziales und Wohnen), unterstützt wurden.
Schier unglaublich lang ist die Liste der Projekte, die im Laufe der Jahre realisiert werden konnten. So wurden das Hofgelände der „Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule“ und die Außenanlagen des „Freizeittreff Rentfort-Nord“ neu gestaltet und die Parkanlage am Quälingsbach umgestaltet. Doch auch im sozialen Bereich, so zum Bepsiel zum Auftakt des Spätaussiedlerprojektes „Angekommen - Aufgenommen - Willkommen“, war man von offizieller Seite aktiv.
Angestoßen werden konnte auch privates Engagement von Bürgern in Rentfort-Nord. So bei der Neugestaltung von Gebäudefassaden (Gesamtfläche cirka 16700 Quadratmeter) und auch kleinteiligen Außenanlagen mit einer Fläche von rund 600 Quadratmeter. Allein für 28 kleinteilige bewohnerorientierte Projekte wurden von 2010 bis 2012 mehr als 30.000 Euro aus zur Verfügung stehenden Fördermitteln investiert. Projektträger waren unter anderem die Evangelische Kirchegemeinde, das AWO-Brune-Zentrum und der Förderverein der Gesamtschule.
Von größter Außenwirkung waren aber die regelmäßige Herausgabe der „Stadteilzeitung“ und natürlich vor allen Dingen die Etablierung des Stadtteilfestes. Dazu kamen punktuelle Projekte, die der Verbesserung des interkulturellen und generationsübergreifenden Zusammenlebens dienten.
Dabei, so das Fazit der scheidenen Stadtteilmanagerin Tülün Kabis-Staubach, habe man schnell erfreut erkennen dürfen, dass das Miteinander der Menschen in Rentfort-Nord im Vergleich zu anderen Städten sehr gut und nahezu ohne Probleme funktioniere. Etwaige Schwierigkeiten habe man gezielt in das Projekt einbezogen, wie zum Beispiel das Miteinander von Senioren und Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund.
Zu einer festen Einrichtung ist im Laufe der Jahre der „Runde Tisch“ geworden, an dem neben Vertretern von Vereinen und Verbänden auch stets Privatpersonen Platz nahmen. Und eben die Mitglieder des „Runden Tisches“ haben beschlossen, die begonnene Arbeit auch nach dem Ende des Projektes „Soziale Stadt“ fortzusetzen. Bestehen bleiben soll der Slogan „Wir alle sind Rentfort“, denn die in den letzten Jahren aufgebaute Vernetzung und das entstandene „Wir-Gefühl“ sollen erhalten und sogar noch weiter gestärkt werden. Mit dem Aufbau der neuen Organisationsstrukturen und der Zuordnung der Verantwortlichkeiten wurde bereits begonnen.
Die anfallenden Arbeiten will man auf möglichst viele Schultern verteilen, weshalb der „Runde Tisch“ fortgeführt werden soll und bei den regelmäßigen Treffen (jeweils am 1. Mittwoch in den Monaten März, Juni, September und Dezember) ab 19 Uhr weitere Teilnehmer willkommen sind. Am „Runden Tisch“ vertreten sind derzeit unter anderem die Gesamtschule, die AWO, die Kirchengemeinden, der Freizeittreff, die Feuerwehr, Sportvereine und inzwischen auch die Wohnungsverwaltung Dr. Norten. „Wichtig ist uns, dass auch die Geschäftsleute am Runden Tisch teilnehmen, um die entsprechenden Themenfelder zu besetzen und in die Diskussion einzubringen,“ erläutert Claudia Braczko stellvertretend für die übrigen Mitstreiter.
Eine der Hauptaufgaben des „Runden Tisch“ wird es nun sein, die Planungen für das diesjährige „Stadtteilfest“ zu konkretisieren. Denn es war in der Vergangenheit genau dieses Fest, das Jahr für Jahr hunderte von Besuchern, zumeist Bürger aus Rentfort-Nord, anlockte.
Nicht minder von Bedeutung wird der Fortbestand der Stadtteilzeitung sein. Geplant sind pro Jahr bis zu vier Ausgaben und mit der freiberuflichen Journalistin Claudia Braczko sowie Martin Stotz und Günter Zwickler gibt es auch schon ein sehr aktives Redaktionsteam. Da in der Stadtteilzeitung über den „Runden Tisch“ wie auch Ereignisse und Aktivitäten im Stadtteil, Neues und Historisches aus Rentfort-Nord berichtet werden soll, werden weitere Autoren gesucht.
Bürger aus dem Stadtteil, die sich nun auch für ihre Heimat engagieren möchten, können per Internet unter Kontakt aufnehmen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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