Gefangen in der Schuldenfalle

Der Schuldenberg wächst auch vielen jungen Gladbeckern regelrecht über den Kopf. Mit dem Workshoptag „Finanzielle Bildung“ wollen die Volksbank und das Heisenberg-Gymnasium einen Beitrag zur „Finanziellen Bildung“ leisten.
  • Der Schuldenberg wächst auch vielen jungen Gladbeckern regelrecht über den Kopf. Mit dem Workshoptag „Finanzielle Bildung“ wollen die Volksbank und das Heisenberg-Gymnasium einen Beitrag zur „Finanziellen Bildung“ leisten.
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Gladbeck. Die Zahlen sind erschreckend, alarmierend und machen zudem nachdenklich: Auch immer mehr Gladbecker geraten - aus den unterschiedlichsten Gründen - in die „Schuldenfalle“, müssen sogar der Kategorie „Überschuldet“ zugerechnet werden. Von dieser Gefahr bedroht sind überdurchschnittlich viele Jugendliche und junge Erwachsene, denn Experten haben ausgerechnet, dass heutzutage schon 23 Prozent aller Bundesbürger im Alter bis 20 Jahren als „überschuldet“ gelten.

Es ist offensichtlich auch ein Mangel an „Finanzieller Bildung“, die die jungen Menschen in die Schulden treibt. Und daher steht das Thema „Finanzielle Bildung“ im Mittelpunkt des Workshoptages, den die „Volksbank Ruhr-Mitte“ und das „Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung“ (ZfsL) am kommenden Dienstag, 6. Dezember, mit fast allen Klassen und Jahrgängen des „Heisenberg-Gymnasium“ durchführen wird.

„Schuldenfallen lauern überall“, so Heidrun Schütte-Ständeke, Leiterin des „Heisenberg-Gymnasium“, gegenüber der Presse. „Gerade deshalb ist ein Beitrag zur finanziellen Bildung wichtig, um Einstellungen zum eigenen Konsumverhalten zu entwickeln, den Umgang mit vorhandenen Geldmitteln und angebotenen Finanzprodukten zu erlernen und die eigene Zukunft vorsorglich und verantwortungsbewusst zu planen.“

Initiiert wurde das Projekt Anfang des Jahres 2011 gemeinsam von der Volksbank und dem Heisenberg-Gymansium. Als Kooperationspartner konnte später das „ZfsL“ gewonnen werden, wobei gerade die Zusammenarbeit mit dem „ZfsL“ soll eine besondere Nachhaltigkeit des Projektes sichern soll. Denn die beteiligten „ZfsL“-Studienreferendare haben die Unterrichtseinheiten nicht nur für das Projekt am Heisenberg-Gymnasium geschaffen und erprobt, sondern werden die Präventionsarbeit später auch in anderen Schulen fortsetzen können. Als Workshopleiter werden am kommenden Dienstag zudem unter der Leitung von Nora Lindner aber auch Schüler des Sozialwissenschafts-Leistungskurses des „Heisenbeg“ zum Einsatz gelangen. Zur intensiven Vorbereitung gehörte für diese Gruppe unter anderem auch eine Fahrt zum Geldmuseum Frankfurt.

Apropos Geld: Für die Realisierung des ehrgeizigen Projektes hat die Volksbank Ruhr-Mitte tief in die Tasche gegriffen, einen Beitrag von 30000 Euro zur Verfügung gestellt. Entsprechend erwartungsvoll zeigt sich auch Volksbank-Vorstand Dieter Blanck: „Es ist unser gemeinsamer gesellschaftlicher Auftrag bei Schülern frühzeitig ein Bewusstsein und Kompetenzen für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu schaffen. Da das Thema bisher in den Lehrplänen nur am Rande behandelt wurde, freuen wir uns, einen nachhaltigen Beitrag zur Etablierung der finanziellen Bildung leisten zu können.“

Der dienstägliche Workshoptag soll nun einen Einstieg in das komplexe Thema bieten und dazu anregen, sukzessiv ein grundlegendes Verhältnis für die Funktion von Geld und Vermögen aufzubauen, um die private Situation existenzsichernd zu gestalten und um auch die Funktionsweise von Märkten und ihrer Akteure zu durchschauen.
So sind in der 6. Jahrgangsstufe Workshops zu den Themen „Markt-Simulation“ sowie „Werbung und Konsum“ geplant, während die 7. und 9. Klassen einen „kleinen“ beziehungsweise „großen Finanzführerschein“ absolvieren. Natürlich wird auch die aktuelle Finanzkrise eine Rolle spielen und so wird der Leistungskurs der Jahrgangsstufe 13 zusammen mit dem 9. Jahrgang das Thema „Euro-Krise“ aufarbeiten.

Höhepunkt des Projekttages ist aber die Podiumsdiskussion, bei der die Frage „Was interessiert mich Griechenland? Die Bedeutung der Euro-Krise für mich und meine Stadt“, die in den Workshops der Sekundarstufe II zuvor inhaltlich vorbereitet wird.
An besagter Podiumsdiskussion werden Professor Dr. Tim Engartner (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd), Professor Dr. Reinhold Schnabel ((Universität Essen), Jürgen Holzmann (Kämmerer der Stadt Gladbeck) und Dieter Blanck (Volksbank Ruhr-Mitte) teilnehmen.

„Auch zukünftig“, so versichert Dieter Blanck bereits, „will sich die Volksbank Ruhr-Mitte im Bereich der finanziellen Bildung engagieren. Im Jahr 2012, dem Jahr der Genossenschaft, stehen weiter Aktivitäten rund um das Thema „Finanzielle Bildung“ auf unserem Förderprogramm“. Ein Förderprogramm, das laut Blanck, auch von allen anderen Weiterführenden Schulen in Gladbeck in Anspruch genommen werden kann.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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