Islamischer Gebetsruf über Gladbeck
Auch in Gladbeck wird der Muezzin nach Ostern die Gläubigen zum Gebet aufrufen. Von montags bis freitags wird der Ruf vom Minarett der Ditib-Moschee ein Mal pro Tag in der Mittagszeit an der Wielandstraße in Butendorf zu hören sein.
„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“So heißt es in Artikel 4 des deutschen Grundgesetzes. Dieser Schutz gilt aus-nahmslos für alle Glaubensrichtungen. Islamische Gebetsrufe sind daher wie christliche Kirchenglocken durch die Religionsfreiheit geschützt. Allerdings ist die Lautstärke gesetzlich festlegt.
Islamischer Gebetsruf
In Recklinghausen, Marl, Oer-Erkenschwick, Gelsenkirchen und vielen anderen Städten in NRW und im Bundesgebiet wird der islamische Gebetsruf schon lange praktiziert. Nun wird auch in Gladbeck der Muezzin muslimische Bürgerinnen und Bürger zum Gebet rufen: Nach Ostern wird der Ruf von montags bis freitags ein mal pro Tag in der Mittagszeit an der Ditib-Moschee an der Wielandstraße zu hören sein.
Verfassung
„Fast ein Drittel aller Gladbeckerinnen und Gladbecker sind muslimischen Glaubens. Deshalb ist es folgerichtig und konsequent, dass sich die Lebenswirklichkeit auch in der Religionsausübung abbildet. Unsere Verfassung garantiert dies ausdrücklich!“, sagt Bür-germeister Ulrich Roland.
Verantwortungsvoll
Nadir Kahraman, Vorsitzender der Ditib-Gemeinde, macht deutlich: „Die Mitglieder unserer Gemeinde wünschen sich den Gebetsruf sehr. Wir werden aber selbstverständlich verantwortungsvoll damit umgehen, schließlich pflegen wir traditionell ein sehr gutes Verhältnis mit unseren Nachbarn.“ Geplant ist der muslimische Gebetsruf vom Minarett der Moschee, die Lautstärke soll dabei 55 Dezibel nicht überschreiten.
Im Ramadan abends
Im muslimischen Fastenmonat Ramadan wird der Ruf abends vor 22 Uhr zu hören sein, dafür entfällt der Gebetsruf am Mittag.„Der Gebetsruf ist ein wichtiger Teil der islamischen Religion. Gleichzeitig gewährleisten wir aber mit der vereinbarten Regelung, dass das gute nachbarschaftliche Verhältnis in Butendorf nicht belastet wird“, ist sich der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt sicher. Auf die christlichen Feiertage wie Ostern oder Weihnachten nimmt die Ditib-Gemeinde Rücksicht. An diesen Tagen ruft der Muezzin nicht.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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