Anne-Frank-Schüler werden digital ausgebildet
Gladbeck: Mehr als Knöpfe drücken

Neben dem sprachlichen Schwerpunkt legt die Anne-Frank-Realschule besonderes Gewicht auf eine digitale Grundbildung für alle Schüler. Foto: privat
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Wo sind eigentlich die Bilder auf meinem Handy gespeichert? Klar, in der Galerie. „Und wenn ich jetzt ein Bild auf meinem Computer abspeichern will? Wer weiß, wie das geht?“, fragt Schulleiter André Luciga die Siebtklässler, die er gerade im Fach Informationstechnische Grundbildung unterrichtet. Viele Finger gehen nach oben, doch die Versuche der Schülerinnen und Schüler, das Bild auf dem Handy über den angeschlossenen PC zu finden, scheitern nach und nach. Eine Erfahrung, die Luciga häufig macht: Die „Digital natives“ (in der digitalen Welt Geborenen) von heute sind aus seiner Sicht reine Anwender und Konsumenten geblieben, den PC oder das Handy außerhalb der vorgegebenen Wege zu nutzen, können nur wenige.

Diesen Weg bahnt die Anne-Frank-Realschule über eine flächendeckende digitale Bildung an. In der Jahrgangsstufe 7 und 8 nimmt jeder Schüler für ein halbes Jahr an der sogenannten Informationstechnischen Grundbildung teil, um Basiskenntnisse in der digitalen Welt zu sammeln. Wo finde ich meine Dateien? Wie sieht ein gutes Passwort aus? Welche Dateianhänge könnten gefährlich sein, all das thematisiert dieser Unterricht. „Wir leben im Jahr 2018 und es kann nicht sein, dass wir die Entwicklungen im digitalen Sektor nicht schulisch begleiten“, so Luciga. Allzu schnell würden die Jugendlichen sonst „Opfer“ von üblen Machenschaften: Der schnelle Klick auf einen bestimmten Bereich im kostenlosen Spiel kann zum Abo-Vertrag führen, die Möglichkeiten zu In-App-Käufen verführen viele „spielfreudige“ Kinder, ihr Taschengeld bereitwillig für „Spielwerkzeuge“ herzugeben. All diese Punkte thematisiert die informationstechnische Grundbildung.

Neben ihr spielt aber auch die Anwendung Neuer Medien im traditionellen Fachunterricht eine Rolle. „Die Fachlehrer haben sich für das Konzept gezielt zusammengesetzt, um Unterrichtsreihen unter Nutzung der Neuen Medien zu entwickeln. Die Ergebnisse lassen sich sehen“, führt der Schulleiter aus. Einzig die Hardware fehle noch. „Wir brauchen dringend einen weiteren PC-Raum mit entsprechender Ausstattung.“ Doch Luciga ist zuversichtlich: „So wie wir in den letzten zwei Jahren sukzessive jeden Raum mit einem Beamer ausgestattet haben, so werden wir in Zusammenarbeit mit der Stadt auch mittelfristig über einen weiteren PC-Raum inclusive Hardware verfügen.“

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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