Coronahelden: Projekt läuft noch bis zum Sonntag
Wir stehen zusammen
Nationalspieler Lukas Klostermann spendet 100 000 Euro an seine alte Heimat Gevelsberg. Der Fußballprofi von RB Leipzig hat rund 18 Jahre in der Stadt gelebt. Mitten in der Corona-Krise wollte er auf schnelle und unkomplizierte Weise helfen und griff zum Telefonhörer. Am anderen Ende der Leitung hatte er den Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi, dem er kurz und bündig erklärte, 100.000 Euro spenden zu wollen. So entstand das Projekt „Coronahelden Gevelsberg". Der Nationalspieler hatte zusammen mit Jan Schulte eine Idee entwickelt, die dafür sorgen sollte, dass mit der Spende möglichst viele Bürger bedacht werden. Jetzt wurde die Idee bis zum 10. Mai verlängert.
„Für mich ist das ein ganz wunderbares Beispiel von Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit. Ich habe mich sehr gefreut über diese Idee“, erklärt Bürgermeister Claus Jacobi begeistert. Das Prozedere ist ganz einfach: Die Spende wird unter allen sich anmeldenden Unternehmen verteilt. Jedes Geschäft bzw. Unternehmen erhält eine Auszahlung in Höhe von 100 Prozent der Zuwendung. Von dieser Zuwendung erhält das Geschäft bzw. Unternehmen fünfzig Prozent ohne jegliche Gegenleistung als sog. Zuschuss ausgezahlt und verpflichtet sich gleichzeitig für die anderen fünfzig Prozent der Zuwendungssumme Gutscheine (jeweils in 50 Euro Schritten) zu vergeben, sodass auch dieses Geld schlussendlich als Umsatz den Geschäften und Unternehmen zugutekommt. Die Gutscheine selbst werden an die Gevelsberger Coronahelden verteilt.
Mitmachen!
Unternehmen können sich bis zum Wochenende noch online registrieren. „Wir haben bis jetzt 62 Gevelsberger Unternehmen aus allen Branchen, die sich gemeldet haben. Selbstverständlich gilt hier neben der Vertrauensbasis auch der unkomplizierte Nachweis des Unternehmens, tatsächlich durch die Corona-Krise betroffen zu sein“, so der Bürgermeister. Auch die Coronahelden konnten und können sich selbst bewerben, wenn sie aus Gevelsberg kommen oder dort in systemrelevanten Berufen tätig sind. „Hier erlebe ich allerdings oft eine bescheidene Zurückhaltung. Deshalb rufe ich nochmal dazu auf, sich wirklich zu melden. Natürlich zählen auch Fremdbewerbungen, also Helden, die durch Dritte angemeldet wurden. Und wir werden systemrelevanten Einrichtungen Kontingente zur Verfügung stellen, die diese dann an ihre Mitarbeiter vergeben können.“
Ursprünglich sollte die Aktion bis zum 3. Mai laufen, wurde jetzt aber bis zum kommenden Wochenende verlängert. „Wir freuen uns selbstverständlich auch über weitere Zuspenden. Aus privaten Budgets sind mittlerweile 10.000 Euro zusätzlich eingegangen.“ Spontan ging Bürgermeister Claus Jacobi bereits in der Online-Pressekonferenz am 23. April mit gutem Beispiel voran. „Lassen Sie uns da noch eine Schüppe drauf tun. Als Bürgermeister ist man auf der Seite seiner Bürger", betonte er damals und spendete 1000 Euro aus eigener Tasche.
Gern erwähnt der Bürgermeister auch die Initiative des Gevelsberger Fachmarktes für Dach-, Wand- und Innenausbau, Scherwat. Er gehört auch zu den privaten Spendern und hat die komplette und nicht gerade kleine Kaffeekasse eingebracht. „Außerdem kann man bei ihm die Taschen und T-Shirts mit dem Logo der Coronahelden für zehn Euro kaufen. Der Erlös fließt natürlich ebenfalls in das Projekt. Onlinebestellungen über die Homepage der Stadt Gevelsberg gehen auch.“
Für Bürgermeister Claus Jacobi ein Beispiel, wie Gevelsberger – über die Stadtgrenzen hinaus – zusammenstehen. „Ich bin stolz auf diesen Zusammenhalt.“
Infos unter www.coronahelden-gevelsberg.de
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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