Gevelsberger Prinzenpaar setzt närrische These vom Bürgermeister um
Rupprecht-Haus besetzt
Gegen die Stimmen der Oppositionsparteien stimmte der Rat in Gevelsberg mehrheitlich dem Ankauf der Rupprecht-Immobilie durch die Stadt Ende 2019 zu. Für Bürgermeister Claus Jaobi (SPD) ein Schlusspunkt in einer langen Diskussion zur Zukunft des Gebäudes. Mit millionenschweren Investitionen, auch mit Fördergelder des Landes NRW, soll aus dem ehemaligen Kaufhaus wieder ein lebendiger Dreh- und Angelpunkt in der Gevelsberger Innenstadt entstehen.
Für den Bürgermeister gehört das „Herz der Stadt“ in die Hand der Bürger. Bei der Inthronisierung des Gevelsberger Prinzenpaares formulierte das Stadtoberhaupt wie jedes Jahr drei närrische Thesen, die es in der aktuellen Session zu erfüllen gilt. Die erste These beschäftigte sich mit der Rupprecht-Immobilie. „Nachdem die Ratsgremien den Ankauf der Rupprecht-Immobilie beschlossen haben und die zentrale innerstädtische Immobilie nun zu einem Haus aller Bürgerinnen und Bürger werden soll, dürfen die Gevelsberger Närrinnen und Narren bei der Inbesitznahme nicht nachstehen. Unter Führung des Prinzenpaares soll ein ausgewählter närrischer Stoßtrupp an einem Samstagvormittag dieser Session das Rupprechthaus kapern, alle Sicherheitsschranken bis zum obersten Parkdeck durchbrechen und als sichtbares Zeichen der Inbesitznahme des Hauses durch die Bürger die Gevelsberg-Flagge auf der Fassade des ehemaligen Kaufhauses entrollen.“
Und es geschah es auch. Unter großem Applaus und mit viel Frohsinn zog das Prinzenpaar mit Gefolge und selbstverständlich mit dem Bürgermeister, seiner Frau und seinem Sohn von der Bushaltestelle „Gevelsberg Mitte“ die Auffahrt hoch auf das Dach der Immobilie. Dort wurde die Flagge gehisst. Die Erfüllung der beiden noch ausstehenden närrischen Thesen sind für den 15. Februar, 14 Uhr und 22. Februar, 11.11 Uhr in Aussicht gestellt.
Hier noch einmal ihr Wortlaut: „Das Gevelsberger Prinzenpaar und sein närrisches Gefolge sollen die letzten Besucherinnen und Besucher des Freibades im Stadion Stefansbachtal vor dessen großen Umbau sein. In einer vom Prinzenpaar dazu eigens zu gestaltenden Abschiedsveranstaltung hat Prinz Jürgen III seine Lieblichkeit Anja III, so oft sie es wünscht, über das Schwimmerbecken in einem Schlauchboot hin- und herzufahren, während am Ufer venezianische Gondelmusik ertönt. Alle Narren, die es danach noch wünschen, sind vom Prinzen ebenfalls unter Erhebung eines angemessenen, an die Taubenväter zu spendenden Entgelts hin- und herzufahren.“ Und die letzte These: „Das närrische Treiben soll nicht nur auf die Innenstadt beschränkt sein, sondern in alle Stadtteile ausstrahlen. Darum werden die karnevalistischen Regenten verpflichtet, den Karneval auch nach Silschede zu tragen, indem sie den Vorplatz des Waldstadions im Vorgriff auf seine bald beginnende Umgestaltung zu einem Ort des fröhlichen Treibens und der Begegnung machen. Der Prinz hat dabei auf dem großen Stadionvorplatz symbolisch „die letzte Pfütze“ trocken zu legen und im Anschluss daran ein öffentliches Torwandschießen mit Bratwurst und Freibier durchzuführen. Der Gewinner darf zusammen mit dem Prinzenpaar am Rosenmontag im Rathaus ein Karnevalslied seiner Wahl öffentlich vortragen.“
Nach der Inbesitznahme besuchte das Prinzenpaar mit dem Bürgermeister noch die SPD-Geschäftsstelle in der Innenstadt.
alle Fotos: Pielorz
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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