Oktoberfest der Initiative Demenz im EN-Kreis auf Gut Berge findet nicht statt

Judith Jaeger organisierte das Oktoberfest erfolgreich
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Schatten liegen über dem Oktoberfest in Gevelsberg: Während der FSV Gevelsberg sich über guten Zuspruch bei den Planungen freut,wurde die Parallelveranstaltung der Initiative Demenz im Ennepe-Ruhr-Kreis, die auf Gut Berge geplant war, gestern abgesagt.
Das Perfide daran: Diese Absage wurde durch anonyme Drohbriefe gegen Mitorganisatorin Judith Jaeger quasi erzwungen.

„Es sind besondere Umstände, die uns zu der Entscheidung gebracht haben, das Fest in diesem Jahr nicht durchzuführen - so schwer es uns fällt“, heißt es in einem Schreiben, das Gut Berge-Betreiberin Julia Wehberg und Judith Jaeger allen potenziellen Besuchern, die bereits Tische für das Oktoberfest 2015 gebucht hatten, zugeschickt haben.

FSV dankt Judith Jaeger

Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren wurde das Oktoberfest im Rahmen des OldStarCups im Stadion Stefansbachtal zum ersten Mal durchgeführt, im letzten Jahr dann sogar auf zwei Abende ausgeweitet - mit riesigem Erfolg.
„Dafür können wir Judith Jäger nur danken“, betonte der Vorsitzende des FSV Gevelsberg, Michael Schmitz, im Gespräch mit der wap. Er distanziert sich ausdrücklich von „Schmierereien, die irgendjemand veröffentlicht“. Auch der Verein selbst hat ein anonymes Schreiben erhalten.
Es liegt ein Schatten über dem diesjährigen Oktoberfest, denn ein anonymer Schreiber sprüht „Gift und Galle“ gegen die bisherige Mitorganisatorin Judith Jäger.

Drohbriefe gefährden Sicherheit

In mehreren Schreiben wurde sie aufgefordert, das Oktoberfest auf Gut Berge ausfallen zu lassen, andernfalls würde dafür gesorgt, dass die Veranstaltung nicht stattfinden könne, beziehungsweise ein Reinfall würde.
„Zum Schutz und Wohl unserer Gäste möchten wir nicht das Risiko eingehen herauszufinden, wie weit der Unbekannte noch gehen werden, beispielsweise am Tag der Veranstaltung“, begründen Judith Jaeger und Julia Wehberg nun den schweren Schritt der Absage.

"Keine Vorteilsnahme"

Der FSV indes erhielt das Schreiben eines „Insiders“, in dem OldStarCup-Ideengeber Eckhardt Fenner und Judith Jaeger Vorteilnahme vorgeworfen wird: „Völliger Quatsch“, betont Michael Schmitz, der neu gewählte Vorsitzende des FSV Gevelsberg. „Judith Jaeger hat hervorragende Arbeit geleistet, und alle Zahlen sind transparent und nachvollziehbar.“ Für den Verein stehe für eine künftige Zusammenarbeit die Tür jederzeit offen.
Der OldStarCup 2015 war bereits Ende des Jahres abgesagt worden, dennoch wollte die Initiative Demenz im EN-Kreis am Erfolgsmodell „Oktoberfest“ festhalten, um mit dem Erlös Einrichtungen im Kreis zu unterstützen, die mit Demenzpatienten arbeiten. Die Verlegung zum Gut Berge war geplant, um das Wohnumfeld am Stadion Stefansbachtal zu schonen. Hier musste in den Vorjahren schon früher als geplant die Lautstärke heruntergeschraubt werden.
Parallel dazu plante der FSV sein eigenes Oktoberfest erneut im Stadion-Festzelt - leider sollten beide Veranstaltungen an einem Wochenende stattfinden. Ein Umstand, der vor allem in den sozialen Netzwerken heiß diskutiert wurde.
„Es ist traurig, dass mit der Absage der Veranstaltung auf Gut Berge der Täter sein Ziel erreicht hat“, kommentierte Michael Schmitz.

Kripo ist eingeschaltet

Judith Jaeger hat die Angelegenheit inzwischen einem Rechtsanwalt übergeben, auch die Kriminalpolizei beschäftigt sich jetzt mit den anonymen Schreiben. Darüber hinaus wurden 2.500 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung des bislang noch unbekannten Verfassers führen. Schade für ein gutes Anliegen.

Fotos: Archiv

Autor:

Britta Kruse aus Schwelm

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