Am Freitag, 26. November, haben die Geschäfte in Gevelsberg bis 22 Uhr geöffnet
Mondscheinbummel mit Abstand
Nur noch ein paar Wochen, dann ist das Jahr 2021 zu Ende. Nicht vorbei ist die Corona-Pandemie. Unter besonderen Auflagen konnte der Martinsmarkt stattfinden – ein Erlebnis, für das viele dankbar waren. Auch der Mondscheinbummel soll stattfinden am Freitag, 26. November. Bis 22 Uhr haben die Geschäfte geöffnet – und der Gevelsberger ist aufgerufen, den heimischen Handel zu unterstützen.
Doch so wie vor der Pandemie wird der beliebte Bummel auch in diesem Jahr nicht stattfinden können. „Wir müssen auf eine Veranstaltungsumgebung verzichten“, erklärt Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi. „Wir müssen dafür sorgen, dass es nicht zu Menschenansammlungen kommt und deshalb können wie nicht wie bis 2019 ein Musikprogramm auf der Bühne bieten“, erklärt er weiter. Das in Gevelsberg berühmte „Mittelstraßen-Lied“, getextet und komponiert 1949 von Hans Schulz, muss auch in diesem Jahr jeder für sich singen.
Was aber sein wird: Die Geschäfte haben bis 22 Uhr geöffnet, sind vorweihnachtlich dekoriert und die Gevelsberger flanieren auf der für den Autoverkehr gesperrten Mittelstraße. Sie begehen (im Sinne des Wortes!) ihren „Boulevard, ihre „Kö“ – wie es in der Gevelsberger Hymne so treffend heißt. Und wie im Lied besungen: „strolchst Du einmal munter nur die Mittelstraße runter, bist Du wie in einer Falle – schwupps, sind die Moneten alle“ – das dürfte hoffentlich im positiven Sinn zutreffen. Handel und Gastronomie würde es freuen. „Gerade jetzt ist es unfassbar wichtig, den Aspekt auf heimatliches Shoppen zu legen. Denn wir wollen und müssen alle dazu beitragen, dass Einzelhandel und Gastronomie in unserer Heimat die Corona-Pandemie überleben. Und das geht nur mit der Hilfe jedes einzelnen Bürgers, der vor Ort einkauft“, appellieren Claus Jacobi und Pro-City-Vorstandvorsitzender Andreas Niehues gemeinsam an die Bürger. Um dieses Ziel zu erreichen, will man am Mondscheinbummel festhalten und hofft – genauso wie in der Vergangenheit – auf Rücksicht und freundlichen Umgang der Gevelsberger miteinander. „Handel und Gastronomie leiden seit fast zwei Jahren unter der Pandemie. Wir müssen alle helfen, dass sie es überleben“, sagt Claus Jacobi, der darauf hofft, dass die meisten Weihnachtsgeschenke vor Ort gekauft werden. „Es gibt ja auch Hoffnung. Selbst in der Pandemie trauen sich Menschen zur Neueröffnung eines Geschäftes“, sagt er und verweist auf neue Boutiquen entlang der Mittelstraße.
Heimat shoppen
Citymanagerin Lena Becker ergänzt: „Der Martinsmarkt war ein Lichtblick für alle. Beim Mondscheinbummel wollen wir mit der Weihnachtsbeleuchtung und dem Lichterpfad für vorweihnachtliche Stimmung sorgen. Auch zwanzig Tannenbäume, geschmückt von Gevelsberger Kindern, werden die Mittelstraße zieren. Die Kinder haben in den Kitas eifrig gebastelt und freuen sich, ihre Werke präsentieren zu dürfen. Das geschieht natürlich auch ganz coronakonform – jede Kita macht ihren eigenen Termin und schmückt den Baum nur mit ihrer Kindergruppe.“
Gemeinsam durch die Krise – aufgeben ist keine Option. „Ich glaube, man muss geimpften und genesenen Menschen gewisse Freiheiten zugestehen. Aber ich kann die Dynamik des Infektionsgeschehen nicht vorhersagen und weiß nicht, wie sich die nächsten Wochen entwickeln. Daher kann niemand versprechen, dass nicht doch noch härtere Maßnahmen kommen werden. Ich persönlich werde am 14. Dezember fünfzig Jahre alt und ich habe nicht den Mut, eine große Geburtstagsfeier zu planen. Das werde ich wohl im Sommer nachholen. Ich bin davon überzeugt, dass man für die Zukunft planen muss. Das tut die Stadt auch für Handel und Gastronomie, denn wir schaffen mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, beispielsweise durch die Umgestaltung des Vendomer Platzes. Wir setzen Zeichen für die Zukunft“, ist sich Claus Jacobi sicher.
Und wer tatsächlich kein Weihnachtsgeschenk für seine Lieben findet, der kann mit einem digitalen Stadtgutschein Freude verschenken und zum Heimat shoppen anregen. Vor zwei Jahren wurde der Pro-City-Gutschein digital. Der Stadtmarketingverein sieht darin deutliche Vorteile: mehr Flexibilität und eine größere Stärkung der heimischen Kaufkraft. „Der digitale Stadtgutschein ist einfach zu handhaben und stößt auf immer mehr Akzeptanz. Wir sind sehr zufrieden“, sagt Citymanagerin Lena Becker. Bei der Einführung des Gutscheins 2019 hatte niemand eine Pandemie und ihre Folgen im Blick gehabt – doch aus heutiger Sicht zeigt sich, dass die frühe Einführung des digitalen Stadtgutscheins vor dem Hintergrund einer Idee, die man schon damals für sinnvoll hielt, gerade jetzt Früchte trägt.
Die Verantwortlichen setzen auf die Verantwortung der Bürger. „Die Adventszeit mag auch in diesem Jahr anders werden. Der Mondscheinbummel mag auch anders werden, aber sein Licht aus den Fenstern von Gastronomie und Handel ist ein Zeichen der Hoffnung für jeden einzelnen.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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