Wenn die Ennepe zum Jordan wird
"Die Taufe ist ein Gottesgeschenk - nehmen wir es an!" So warb die Evangelische Kirche von Westfalen vor Jahren um Ideen für Tauffeiern der besonderen Art.
Und diese besondere Art feiert nun Premiere im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis. Denn am Sonntag, 1. Juli, findet am Ennepebogen in Gevelsberg um 11 Uhr ein zentrales Open-Air-Tauffest statt.
"Alle Gemeinden des Kirchenkreises Schwelm werden sich an dieser zentralen Feier beteiligen", freut sich Superintendent Andreas Schulte - immerhin umfasst der Kirchenkreis rd. 40.000 Gemeindeglieder. Die Veranstaltung wird als offener Familiengottesdienst gefeiert, zu dem alle Menschen, Kinder und Erwachsene - auch unabhängig von einer Taufgesellschaft - eingeladen sind.
Schulte weiß: "Manchen Taufe scheitert nicht am Glauben, sondern an den Rahmenbedingungen." Mietwohnungen mit k(l)einem Balkon machen es kaum möglich, ein großes Familienfest auszurichten. Patchworkfamilien oder Alleinerziehende wissen nicht, wie sie von ihrem Lohn eine Taufe ausrichten sollen." Außerdem spiele die eigene religiöse Entfremdung eine Rolle, wenn Eltern den Nachwuchs nicht mehr zur Taufe anmeldeten. "Wer selbst keinen Gottesdienst besucht, dem sind viele Rituale fremd, und dadurch entsteht Unsicherheit."
Dieser Druck entfällt bei der bevorstehenden Großveranstaltung, bei der selbstverständlich dennoch jeder Täufling individuell getauft wird.
Anmeldung am besten sofort
Damit das passieren kann, ist eine Anmeldung notwendig. "Dabei gilt das Wohnortprinzip", so Andreas Schulte. Das bedeutet, die Familien melden sich bei "ihrem Pfarrer" in den beteiligten Gemeinden Voerde, Milspe, Haßlinghausen/Herzkamp/Silschede, Gevelsberg oder Schwelm oder dem in der Kreisstadt angesiedelten, zentralen Gemeindebüro an der Potthoffstraße 40. Und das am besten so schnell wie möglich (spätestens bis 15. Juni), denn die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.
Dazu gehört die Organisation des musikalischen Rahmens und auch der Verköstigung, denn keiner der Gottesdienstbesucher soll hungrig nach Hause gehen. Es wird Musik auf einer Bühne geben, die DLRG ist auf der Ennepe dabei, wenn bei hoffentlich strahlendem Sonnenwetter das Tauffest von 11 bis 14 Uhr gefeiert wird. Alternativ steht bei Regen die Erlöserkirche offen - aber damit rechnet niemand wirklich.
Gefragt nach den Kosten, hält sich Superintendent Andreas Schulte bewusst zurück und betont: "Für diese gute Sache muss man in Menschen investieren und die Kosten hintenan stellen."
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
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