Bogensportfreunde Gevelsberg e. V.
Von der Kugel bis zum Pfeil

Diethelm Stäudtner Sauer –
Das Ziel fest im Blick
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Unter dem Motto: „Vereinsfreundschaft über Grenzen hinaus - von der Kugel bis zum Pfeil“ war eine kleine Delegation des SV Salchendorf 1911 e. V. aus Neunkirchen im Siegerland am 10.09.2024 zu Besuch bei den Bogensportfreunden Gevelsberg e. V. Man traf sich auf dem Schießplatz der Bogensportfreunde in der Rocholzallee 25 in Gevelsberg zum Blick hinaus über den eigenen Tellerrand.

Die Mitglieder aus Neunkirchen sind den Umgang mit kugelgeladenen Schusswaffen gewohnt und haben die Gelegenheit genutzt, sich an Pfeil und Bogen zu versuchen. Im Gegensatz zu ihren vertrauten Waffen gilt der Bogen als Sportgerät und erfordert keinen Waffenschein. Die Anforderungen an die Präzision bei der Schussausführung sind jedoch bei beiden Sportarten und ihren Geräten gleichermaßen hoch, wie die Teilnehmer:innen aus dem Sauerland im Verlauf des Intensivtrainings feststellen sollten.

Neben Diethelm Stäudtner Sauer musste Jannic Danneels etwas mehr am eigenen Leib leidlich erfahren, dass Sehnenschläge am Unterarm durch unsauber ausgeführte Techniken schmerzhafte Blessuren hinterlassen. Er fand es dennoch spannend, wie komplex und umfangreich der Bewegungsablauf beim Bogenschießen, angefangen bei der Einnahme des Standes bis hin zum Nachhalten nach der Schussabgabe ist. „Zu sehen, dass man mit konsequenter Übung immer bessere Ergebnisse erzielt, ist ein tolles Gefühl“ stellte er für sich fest. „Wie auch beim Schießen mit Gewehr oder Pistole kommt es auf eine konsequente Technik an, die immer mehr verfeinert wird“ lautete sein Fazit am Ende des Tages.

Die Schütz:innen aus Neunkirchen kamen in den Genuss eines Intensivkurses für Anfänger im Bogenschießen. Innerhalb von acht Stunden wurde ihnen mit Unterstützung von Marie Luise Zeppelin, Ina Wessing und Tobias Zeppelin neben theoretischem Wissen auch durch praktische Übungen die Welt dieser Sportdisziplin nähergebracht. Das Training begann um 10:00 Uhr auf dem Schießplatz der Bogensportfreunde und endete, unterbrochen durch eine kurze Pause bei einem gemeinsamen Mittagessen, erfolgreich und mit vor neuem Wissen fast berstenden Köpfen bei den Neunkirchenern gegen etwa 18:00 Uhr.

Inhalt des Trainings waren unter anderem Aufwärmübungen, die vor jedem Schießtraining durchgeführt werden sollten, um körperliche Schädigungen durch die sportliche Belastung mit dem Bogen zu vermeiden. Weiter ging es mit ersten Eindrücken vom Blankbogenschießen, mit und ohne Abgreifen der Sehne, bis hin zum Visierschießen. Bevor jedoch der Griff zu den „scharfen“ Bögen erfolgte, wurde die Theorie des Positionsphasenmodells, nach dem jeder einzelne Schuss aufgebaut werden sollte, an einem sogenannten Nullbogen vermittelt. Dieser besteht lediglich aus einem hohlen, leichten Plastikrohr und einem als Bogensehne getarnten Wollfaden, welcher Null Zuggewicht aufweist. Daher der Name Nullbogen.

Nachdem die Mittagspause beendet worden war, ging es nach viel theoretisch erworbenem Wissen und den Übungen mit dem Nullbogen daran, echte Bögen auf- und abzubauen, sowie die Anbauteile kennen zu lernen. Im Rahmen der praktischen Übungen wurde den Teilnehmern und der Teilnehmerin noch ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe mit an die Hand gegeben, um eigene Fehler zu erkennen und korrigieren zu können.

Tobias Zeppelin faste seine Eindrücke wie folgt zusammen: „Marie und ich haben uns sehr auf diesen Tag gefreut, da wir darauf gebrannt haben, unseren Freunden aus dem Schützenhaus unseren Turniersport ausführlich näher bringen zu können. Leider hatten wir erstmal nur einen Tag Zeit, daher hatten wir Ina um Unterstützung gebeten. So konnten wir in einer 1:1-Betreuung schnell große Fortschritte erzielen. Ich hatte sehr viel Spaß daran und bin gespannt, wenn wir im Schützenhaus weitere Einblicke geben, wieviel von heute hängen geblieben ist.

Yvonne Löb erzählte im Nachgang, dass sie sich auf den Tag bei den Bogensportfreunden Gevelsberg ebenfalls sehr gefreut hatte. „Da ich schon über eigene Bögen verfüge, war ich sehr auf die Technik gespannt“ erklärte sie. Im Nachhinein war sie überaus überrascht, wie umfangreich allein die Basistechnik ist und wie stark diese Auswirkungen auf das Trefferbild hat. „Der ganze Tag hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich brenne darauf in Eigenarbeit das Gelernte weiter zu verinnerlichen.

Ich bin mit großer Vorfreude zu Euch gekommen und fühlte mich herzlich willkommen“ erklärte Diethelm Stäudtner Sauer. „Es war sehr gut, dass wir durch die 1:1-Betreuung von Ina, Marie und Tobias individuell geschult werden konnten. Ich war sehr überrascht, wieviel Neues gelernt werden muss, um ein sauberes Schießen zu erreichen. Dies funktioniert in meiner gewohnten Disziplin mit meinen Schusswaffen durch viel Training automatisch. Beim Bogenschießen werden Muskelgruppen beansprucht, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie habe“ stellte er einen Tag später fest. „Einen bleibenden Eindruck haben Sehnenschläge an meinem Unterarm hinterlassen, welche ich mit Stolz daheim präsentiert habe.

Über das erfolg- und lehrreiche Training wurde im Nachgang ein gemeinsames Resümee gezogen und noch viel gefachsimpelt. Im Bogenschießen ist es wie mit vielem anderen auch, nur regelmäßige Übung macht den Meister. Die Abläufe gehen irgendwann in das Körpergedächtnis über und automatisieren sich. Jedoch führt nur eine sauber ausgeführte Technik zu einem überzeugenden und schmerzfreiem Trefferbild. Zufrieden brachte das gemischte Team aus Schusswaffen- und Bogenschütz:innen den Tag mit dem Wunsch zu Ende, diesen gerne nochmal zu wiederholen.

Autor:

Sascha Winkielewski aus Ennepetal

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