Bogensportfreunde Gevelsberg e. V.
Theorie und Praxis uneinig
Sascha Winkielewski im Interview mit Volkmar Löhken
Wirsberg am 21.07.2024 - Deutsche Meisterschaft im WA Feldbogen des Deutschen Schützenbundes. Ich habe mich mit dem Teilnehmer Volkmar Löhken aus den Reihen der Bogensportfreunde Gevelsberg e. V. im Nachgang zum Interview getroffen.
Sascha: Volkmar, wie zufrieden bist Du mit Deiner Teilnahme an der diesjährigen Deutschen Feldbogenmeisterschaft?
Volkmar: Mit dem Gesamtergebnis meiner Leistungen bin ich zufrieden. Es gab einige Herausforderungen zu meistern, die ich jedoch schnell in den Griff bekommen hatte.
Sascha: Welche Herausforderungen waren das?
Volkmar: Die letzten drei Monate vor dem Turnier habe ich versucht meinen Bogen richtig einzustellen, um aus meinem Material das Optimum herausholen zu können, jedoch war ich mit dem Ergebnis meines Tunings nicht zufrieden. Spontan habe ich eine Woche vor dem Turnier meinen Bogen gewechselt und ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
Sascha: Wie waren die sonstigen Rahmenbedingungen für Dich?
Volkmar: Es war sehr heiß. Wir hatten 30° C. Der Parcours war sehr anspruchsvoll und einer Deutschen Meisterschaft angemessen. Am Ende hatten alle Teilnehmer rund 4,2 km in den Knochen. An sich nicht viel. Bedenkt man jedoch, dass der niedrigste und der höchste Punkt ca. 170 Höhenmeter auseinander lagen und wir nach fast jedem Ziel zur Scheibe klettern mussten, bergauf oder bergab, verlangte dies schon einiges ab. Steigungen bis zu ca. 40° waren zu überwinden.
Sascha: Das hört sich nach viel schwitzen und Anstrengungen an.
Volkmar: Glücklicherweise waren zwei Drittel vom Parcours im schattigen Wald, doch der Rest in der prallen Sonne. Das ging ordentlich an die Substanz.
Sascha: Du hast einen sehr guten sechsten Platz bei den Blankbogen Masters erringen können. Und das unter 35 Teilnehmern. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Volkmar: Vielen Dank. Aber hätte ich nicht einmal auf die falsche Auflage geschossen hätte ich noch etwas besser abschneiden können. Habe aber auch gehört das der eine oder andere auch diesen Fehler gemacht hat.
Sascha: Das hört sich fast so an, als wärest Du mit Deinem Ergebnis doch nicht ganz so zufrieden?!
Volkmar: Zufrieden bin ich. Das mit dem Schuss auf die falsche Auflage wurmt mich schon ein wenig. Wie so oft bei großen Turnieren begleitete mich auch wieder meine Anfangsnervosität, die ich jedoch schnell in den Griff bekam. Diese kostet aber leider immer ein paar Punkte. Letztlich haben meinen Fähigkeiten und meine Erfahrung als Bogenschütze diesen Fehler wieder wett machen können, so dass ich im weiteren Turnierverlauf einiges an Punkte gutmachen konnte.
Sascha: Beschreibe uns den Parcours doch bitte ein wenig genauer.
Volkmar: Neben den Wetterbedingungen, meiner Anfangsnervosität und dem herausfordernden Gelände mit seinen Steigungen war eine weitere Herausforderung, dass die Ziele auf Entfernungen zwischen 5 bis 50 m gestellt waren, was nicht ungewohnt war. Bei der Hälfte der Ziele, also 12, gibt es eine Entfernungsangabe, bei den anderen 12 Zielen musste die Entfernung Pflock zu Ziel geschätzt werden. Dies ist ganz normal, was sich jedoch aufgrund der teils sehr steilen Hänge als relativ herausfordernd darstellte.
Sascha: Wie war die Stimmung allgemeine und Deine Stimmung im Besonderen während des Turniers?
Volkmar: Die Stimmung war sehr gut. Ich habe viele Leute getroffen, die ich schon seit Jahren kenne und mit denen ich mich gerne messe. Man freut sich über gute Treffer der Konkurrenz genau so, wie über die eigenen. Ebenso „ärgert“ man sich für sich für den Eigenen oder den der Anderen, wenn mal ein Schuss nicht richtig sitzt. Die kleine Gruppe, in der ich geschossen habe, war sehr angenehm und wir vier waren sehr gut drauf.
Sascha: Das hört sich fast so an, als gäbe es gar keine richtige Konkurrenz untereinander.
Volkmar: Jede/r möchte gerne als Sieger den Platz verlassen, doch außerhalb der Turniere finden auch schon mal gemeinsame Trainingseinheiten statt. Das Training für eine Feldbogenmeisterschaft auf diesem Niveau ist sehr schwierig, weil es kaum einen Parcours in Deutschland gibt, der einen ausreichend fordert. Es gibt sehr viele 3D-Parcourse jedoch kaum Feldbogen Parcours. Inzwischen habe ich an einem halben Dutzend Deutschen Meisterschaften teilnehmen dürfen, da entwickeln sich auch Freundschaften.
Sascha: Vielen lieben Dank Volkmar, dass Du Dir die Zeit genommen hast für dieses Interview. Wir, die Bogensportfreunde Gevelsberg sind stolz, Dich in unseren Reihen zu haben und von Deinem Wissen und Deinen Erfahrungen partizipieren zu können. Im Namen des Vereins wünsche ich Dir weiterhin viel Erfolg und wir sind gespannt auf Deine nächsten Ergebnisse.
Autor:Sascha Winkielewski aus Ennepetal |
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