Saisonabbruch oder nicht?
Kein Amateurfußball bis Ende März: FLVW hofft auf Lockerungen im April

Michael Erzen, Trainer des Westfalenligisten SV Hohenlimburg 10. | Foto: Fabian Sommer
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  • Michael Erzen, Trainer des Westfalenligisten SV Hohenlimburg 10.
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Der Fußball-Spielbetrieb in den Amateur- und Jugendklassen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) wird frühestens am 1. April wieder starten. Darauf einigten sich nun die spielleitenden Stellen des Verbandes und der Kreise. Grundlage für die Entscheidung ist die aktuelle Verfügungslage, sowie ein angemessener Zeitraum zur Vorbereitung der Mannschaften.

Von André Günther

Bis mindestens zum 14. Februar sind laut der aktuellen Coronaschutzverordnung weder Trainings- noch Spielbetrieb zulässig. Darüber hinaus rechnen die Verbands- und Kreisfunktionäre nicht damit, dass bereits im März wieder Fußball im Wettkampfbetrieb möglich ist. „Bestenfalls erfolgt dann eine stufenweise Rückkehr auf die Plätze, der zumindest den Trainingsbetrieb ermöglicht“, hofft Manfred Schnieders auf Lockerungen für den Sport im Frühjahr. Eine Garantie für den vorgelegten Zeitplan gäbe es allerdings nicht, räumt der Vizepräsident Amateurfußball ein.
Um die Saison werten zu können, muss die Hälfte der Spiele absolviert worden sein. Dies bedeutet, dass zumindest die Hinrunde zu Ende gespielt werden muss und das können, je nach Liga, bis zu zehn Begegnungen sein. Bis zum 30. Juni können Meisterschaftsspiele absolviert werden, dann endet die Saison.
Die Trainer der ranghöchsten Clubs in den Städten Hagen, Menden und Iserlohn gehen durchaus unterschiedlich mit der Entscheidung und den dazugehörigen Konsequenzen um.

Stefan Mroß (SpVg. Hagen 11/Westfalenliga): „Es kommt für mich nicht überraschend, zumal es ja auch nicht heißt, dass es im April definitiv weitergeht. Wir stellen uns hinten an, denn es gibt gerade wichtigere Dinge, als den kleinen Amateurfußball. Fragen Sie mal einen Friseur oder Restaurantbesitzer. Allerdings ist die Fortsetzung einer Saison mit nur zwei Wochen Vorbereitung sportmedizinisch äußerst kontraproduktiv.“

Michael Erzen (SV Hohenlimburg 10/Westfalenliga): „Wir nehmen es so wie es kommt. Allerdings hoffe ich, dass wir Trainer ausreichend Zeit bekommen, um die Spieler vernünftig auf die Meisterschaftsspiele vorbereiten zu können. Wir haben jetzt seit einigen Monaten Pause, haben keinen Rhythmus und können nur jeder für sich separate Laufeinheiten absolvieren. Da rede ich schon von sechs bis acht Wochen Vorlaufzeit. Persönlich glaube ich, dass nur die Hinserie zu Ende gespielt wird, um die Saison werten zu können. Das bedeutet für uns auf einem Abstiegsplatz, dass jede Partie ein Endspiel wird.“

Dragan Petkovic (Borussia Dröschede/Westfalenliga): „Ich finde es schade, dass es noch so lange dauert, bis wir wieder mit dem Training beginnen können. Die Jungs lechzen förmlich danach, wieder zu starten. Ich bin auch der Meinung, dass man die Dinge ein wenig differenziert betrachten muss. Das Infektionsgeschehen ist nach den Zahlen, die ich recherchiert habe, beim Amateurfußball sehr niedrig. Der Sportplatz im Freien ist also kein Hotspot. Meine Hoffnung ist, dass wir vielleicht Anfang März wieder in Kleingruppen trainieren können und im Mai vielleicht in den Spielbetrieb zurückkehren.“

Max Borchmann (FC Iserlohn/Westfalenliga): „Der Beschluss wundert mich nicht. Ich hatte ohnehin damit gerechnet, dass wir vor Ende März/Anfang April nicht wieder trainieren können. Fest steht aber auch, dass eine kommunizierte Vorbereitung von zwei Wochen grob fahrlässig wäre. Das ist eine sportwissenschaftliche Vollkatastrophe und führt zwangsläufig zu vielen Verletzungen bei den Spielern. Meiner Meinung nach sollte man die Saison einfach annullieren, denn sportlich hat sie doch überhaupt keinen Wert. Es wäre wesentlich vernünftiger, wenn man den Mannschaften mehr Zeit geben würde, um sich stattdessen vernünftig auf die kommende Saison vorzubereiten.“
Kevin Hines (BSV Menden/Landesliga): „Zuerst einmal freue ich mich darüber, dass man jetzt endlich mal den Mut und auch die Weitsicht bewiesen hat, um diese Entscheidung zu treffen. Damit hat man zumindest mal eine Planungssicherheit bis zu diesem Termin. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass wir vielleicht im April wieder ins Training einsteigen können, aber die Saison weiter zu spielen, halte ich unter den Bedingungen für eine absolute Farce. Es gibt aktuell wichtigere Dinge, als seinem Hobby nachzugehen. Wie will man einem Amateurspieler, der vielleicht gerade Angst um seinen Arbeitsplatz hat, verklickern, dass er an einem Mittwochabend zum Beispiel in Erlinghausen spielen muss? Lasst uns ohne Druck die Saison beenden und uns vernünftig auf die neue Spielzeit vorbereiten.“

Michael Erzen, Trainer des Westfalenligisten SV Hohenlimburg 10. | Foto: Fabian Sommer
Stefan Mroz, Trainer des Fußball-Westfalenligisten SpVg Hagen 11. | Foto: Fabian Sommer
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Lokalkompass Hagen aus Hagen

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